17 April 2024

Die Nachrichtenlage um 23 Uhr

Die Schlagzeilen:

WIRTSCHAFT

AUTOMOBILINDUSTRIE: Tesla will seine Aktionäre erneut über ein milliardenschweres Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk abstimmen lassen, das von einem Gericht torpediert wurde. Der Verdacht steht im Raum, Musk habe die Aktionäre womöglich hinters Licht geführt.

Zugleich sollen die Aktionäre nach dem Willen des Elektroauto-Herstellers über eine Verlegung des offiziellen Firmensitzes von Delaware nach Texas abstimmen, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Unterlagen zur Tesla-Hauptversammlung am 13. Juni hervorgeht. (Austin, 21:49)

LUFTVERKEHR: Keine Swiss-Flüge nach Beirut bis und mit 30. April. Das hat die Fluggesellschaft am Mittwoch entschieden. Die Fluggesellschaft wird bis zu diesem Zeitpunkt den iranischen Luftraum nicht nutzen und die Situation in der Region „aufmerksam“ verfolgen, wie sie mitteilte.

Der libanesischen Hauptstadt geht es somit genau umgekehrt wie der israelischen Metropole Tel Aviv. Am Dienstag erst hatte die Swiss angekündigt, ihre Flüge dorthin ab sofort wieder aufzunehmen. (Zürich, 19:44)

HANDELSKONFLIKT: US-Präsident Joe Biden will die US-Zölle für bestimmte Stahl- und Aluminiumimporte aus China verdreifachen. Er habe seine Handelsbeauftragte darum gebeten, die entsprechenden Schritte dafür zu veranlassen, teilte das Weisse Haus am Mittwoch in Washington mit.

Amerikanische Arbeitnehmer seien wegen des Imports chinesischer Produkte unfairer Konkurrenz ausgesetzt, hiess es in der Mitteilung. Die Produkte gehörten zudem zu den emissionsintensivsten der Welt. (Washington, 16:47)

POLITIK

EUROPA: Die besorgniserregenden Entwicklungen im Nahen Osten und in der Ukraine haben den Auftakt eines zu Wirtschaftsthemen geplanten EU-Gipfels in Brüssel überschattet. Zu Beginn des zweitägigen Spitzentreffens standen am Mittwochabend vor allem Beratungen über die beiden grossen Konfliktherde auf der Tagesordnung von Bundeskanzler Olaf Scholz und den Staats- und Regierungschefs der anderen 26 EU-Staaten. Um Themen wie internationale Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union und Pläne für eine echte Kapitalmarktunion soll es erst an diesem Donnerstag gehen.

Scholz rief zu Beginn des Gipfels eindringlich dazu auf, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern. „Der russische Angriffskrieg wird mit grosser Brutalität unverändert vorgetragen und wir wissen, dass wir mehr tun müssen, als wir bisher machen, um die Ukraine zu unterstützen“, sagte der SPD-Politiker. Neben Munition und Artillerie benötigten die ukrainischen Streitkräfte insbesondere Luftverteidigungssysteme. (Brüssel, 21:18)

NAHOST: Die bürgerlichen Parteien wollen in der nächsten Sitzung der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats (APK-N) offenbar einen Antrag einreichen, die Gelder an das Palästinenser-Hilfswerk UNRWA zu streichen. Sie sollen stattdessen in die Nothilfe umgeleitet werden.

Die Nothilfe der Schweiz für den Gazastreifen solle nur noch „über sichere Korridore und unter dem Schutz des israelischen Militärs“ an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen gelangen, sagte der Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann in der Sendung „Rundschau“ des Deutschschweizer Fernsehens SRF vom Mittwochabend. (Bern, 21:05)

DEUTSCHLAND: Zum Auftakt des EU-Gipfels in Brüssel hat Bundeskanzler Olaf Scholz die Verbündeten eindringlich dazu aufgerufen, mehr Waffen an die Ukraine zu liefern. „Der russische Angriffskrieg wird mit grosser Brutalität unverändert vorgetragen und wir wissen, dass wir mehr tun müssen, als wir bisher machen, um die Ukraine zu unterstützen“, sagte Scholz am Mittwochabend. Neben Munition und Artillerie benötigten die ukrainischen Streitkräfte insbesondere Luftverteidigung.

Scholz verwies darauf, dass sich die Bundesregierung für die Lieferung eines weiteren Patriot-Luftabwehrsystems entschieden habe. „Das ist unmittelbar nützlich für die Ukraine, aber wir wollen auch andere ermutigen, das Gleiche zu tun.“ Die „furchtbaren“ russischen Luftangriffe zeigten, „dass das notwendig ist, genau da etwas zu machen“, sagte der Kanzler. „Für mich wird das hier bei diesem Gipfel auch darauf ankommen, viele davon zu überzeugen, dass sie noch mal nach Hause fahren und gucken: Was geht da.“ Es müsse jetzt schnell gehandelt werden. (Berlin, 20:18)

FLÜCHTLINGE: Das Staatssekretariat für Migration (SEM) nimmt einen neuen Anlauf für ein Bundesasylzentrum im Kanton Schwyz. Es plant in Arth auf dem Areal des Campingplatzes Buosingen eine Einrichtung für 170 Personen. Am Mittwochabend hat es die Bevölkerung informiert.

Das SEM wollte ursprünglich in Schwyz ein Bundesasylzentrum für die Asylregion Zentralschweiz/Tessin mit 340 Plätzen errichten, stiess aber auf grossen Widerstand. Nun soll in Arth auf dem Areal des Camping Buosingen, das aufgegeben wird, ein halb so grosses Zentrum erstellt werden. (Oberarth SZ, 19:59)

VERMISCHTES

ITALIEN: Drama an Bord eines Inlandsflugs in Italien: Wenige Minuten nach dem Start in Turin ist am Mittwoch ein 33 Jahre alter Passagier an Bord einer Ryanair-Maschine gestorben. Das Flugzeug machte nach Angaben des Flughafens sofort wieder kehrt – für den Mann kam aber jede Hilfe zu spät. Zur genauen Todesursache gab es zunächst keine Angaben. Die Maschine war auf dem Weg vom norditalienischen Turin in die Stadt Lamezia Terme im Süden des Landes.

Nach Informationen der Tageszeitung „Corriere della Sera“ hatte der Passagier, der mit seiner Ehefrau unterwegs war, nach dem Einsteigen über Übelkeit geklagt. Dann verlor er das Bewusstsein. Der Pilot drehte diesem Bericht zufolge sofort um und landete nach 36 Minuten schon wieder. Der Notarzt habe aber nur noch den Tod des Passagiers feststellen können. Die Ehefrau wurde in ein Krankenhaus gebracht. (Turin, 18:13)

WISSENSCHAFT

DINOSAURIER: Im Mündungsbereich des Flusses Severn in Grossbritannien sind Überreste eines gewaltigen Meeresreptils gefunden worden. Der Ichthyosaurier war womöglich mehr als 25 Meter, wie ein Forschungsteam im Fachjournal „Plos One“ berichtet.

Alleine die Unterkieferknochen des Tiers waren mehr als zwei Meter lang. Die Fragmente eines Kieferknochens hatte im Jahr 2020 die damals elfjährige Ruby Reynolds gefunden, die mit ihrem Vater Justin am Strand von Blue Anchor in Somerset nach Fossilien suchte. Die beiden erkannten, dass die Knochen einem anderen Fund ähnelten, der 2018 beschrieben worden war. (Manchester, 20:00)