29 März 2023

Die Nachrichtenlage um 21 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

USA: US-Präsident Joe Biden hat dazu aufgerufen, das Engagement für die Demokratie fortwährend zu erneuern und Hass und Extremismus „keinen sicheren Hafen“ zu geben. „Es ist nicht einfach. (…) Das war noch nie einfach. Demokratie ist harte Arbeit“, sagte Biden am Mittwoch anlässlich eines virtuellen Demokratiegipfels in Washington. „Wir müssen unser Engagement ständig erneuern, unsere Institutionen kontinuierlich stärken, die Korruption ausrotten, wo wir sie finden, versuchen, einen Konsens herzustellen, und politische Gewalt ablehnen“, sagte Biden. Er lobte die „beispiellose Einigkeit“ und Solidarität für die Ukraine von Demokratien angesichts des russischen Angriffskriegs.

An zu vielen Orten der Welt herrsche die Meinung, dass die besten Tage der Demokratie hinter uns lägen, sagte er weiter. „Aber in diesem Jahr können wir sagen, dass es eine andere Geschichte zu erzählen gibt.“ Es gebe echte Anzeichen dafür, dass „wir dabei sind, das Blatt zu wenden“. Biden sagte erneut Hunderte Millionen US-Dollar für die Stärkung der Demokratie weltweit zu. Das Geld soll zum Beispiel in Programme zur Pressefreiheit oder zur Korruptionsbekämpfung gesteckt werden. (Washington, 19:16)

BÜNDNISSE: Im liechtensteinischen Schaan haben am Mittwochabend die Feierlichkeiten begonnen zum 100-jährigen Bestehen der Zollunion zwischen dem Fürstentum und der Schweiz. Am Gala-Abend für 250 geladene Gäste nahme die Regierungsspitzen beider Länder teil.

Mit dabei waren Bundespräsident Alain Berset, Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein und Regierungschef Daniel Risch. Auch die Nachbarkantone St. Gallen und Graubünden wurden von Regierungsmitgliedern vertreten. (Schaan FL, 18:25)

GROSSBRITANNIEN: Der britische Aussenminister James Cleverly hat sich für ein engeres deutsch-britisches Verhältnis ausgesprochen. Wir sollten versuchen, das Beste aus diesen Beziehungen herauszuholen, sei es durch mehr Handel oder mehr Studentenaustausch“, sagte der konservative Politiker dem Nachrichtemagazin „Focus“. Dazu sollten alle Möglichkeiten ausgelotet werden, betonte er. Cleverly begleitet König Charles III. und Königin Camilla bei deren mehrtägigem Staatsbesuch in Deutschland, zu dem das Paar am Mittwoch in Berlin eintraf.

Ganz ähnlich hatte sich auch der Vorsitzende der deutsch-britischen Parlamentariergruppe, Jens Zimmermann, geäussert. „Ein enger deutsch-britischer Austausch ist notwendiger denn je. Gerade nach dem Brexit gilt es, die Beziehungen wieder neu zu beleben, etwa beim Jugendaustausch. Der Besuch von König Charles bietet dafür eine gute Gelegenheit“, sagte der SPD-Abgeordnete einer Mitteilung zufolge. (Berlin/London, 19:41)

RUSSLAND: Die ukrainische Militärführung hat am Mittwoch einen russischen Teilerfolg in den Kämpfen um die Stadt Bachmut im Osten des Landes eingeräumt. „Im Sektor Bachmut setzte der Feind seine Angriffe auf die Stadt fort, teilweise mit Erfolg“, teilte der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht mit. Details zu den russischen Geländegewinnen wurden jedoch nicht genannt.

Die ostukrainische Stadt hat hohen symbolischen Wert für beide Kriegsparteien. Die dort auf russischer Seite kämpfenden Soldaten der Söldnertruppe Wagner konnten die Stadt inzwischen unter hohen Verlusten von drei Seiten belagern, aber die Nachschubwege der Ukrainer nicht völlig abschneiden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angeordnet, alles dafür zu tun, um den Fall der Stadt zu verhindern. (Kiew, 19:24)

WIRTSCHAFT

LUFTVERKEHR: Die Swiss fischt neu auch in fremden Teichen nach Personal. Um eine Piloten-Knappheit zu verhindern, können sich neu auch ausgebildete Piloten bei der Swiss bewerben, wie diese am Mittwoch mitteilte.

Die Fluggesellschaft werde neben der Ausbildung eigener Pilotinnen und Piloten künftig auch ausgebildete First Officer einstellen – und zwar solche mit oder auch ohne Zulassung. Bewerberinnen und Bewerber, die bereits ein sogenanntes Type-Rating – also eine Zulassung – für Airbus-Maschinen hätten, würden jedoch bevorzugt, heisst es. Die ausgewählten Piloten erhalten von der Swiss einen unbefristeten Arbeitsvertrag und werden bei Lufthansa Aviation Training in Glattbrugg ausgebildet. (Zürich, 16:28)

VERMISCHTES

DÄNEMARK: Knapp neun Monate nach dem tödlichen Amoklauf in einem Einkaufszentrum in Kopenhagen ist der Tatverdächtige wegen dreifachen Mordes und mehrfachen Mordversuchs angeklagt worden. Wie die Polizei der dänischen Hauptstadt am Mittwoch mitteilte, wird dem 23-Jährigen vorgeworfen, ein 17-jähriges Mädchen, einen ebenso alten Jungen sowie einen 46 Jahre alten Mann getötet zu haben. Ausserdem werden ihm elf versuchte Morde sowie der versuchte Mord durch Schüsse auf eine Gruppe von rund 21 Menschen zur Last gelegt. Der Prozess soll ab dem 12. Juni vor einem Gericht in Kopenhagen stattfinden.

Die Schüsse waren am 3. Juli 2022 in der Shopping-Mall Field’s gefallen, die zu den grössten Dänemarks zählt. Der tatverdächtige Däne wurde kurz danach vor dem Gebäude festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. (Kopenhagen, 18:14)

BERLIN: Der britische König Charles III. hat am Mittwoch seinen dreitägigen Staatsbesuch in Deutschland begonnen. Der Monarch und seine Frau Camilla landeten am Nachmittag auf dem Berliner Hauptstadtflughafen BER.

Genau wie vorgesehen traten sie um 14.10 Uhr aus ihrem Flugzeug. Begrüsst wurden sie mit Salutschüssen.

Für den Monarchen ist es die erste Auslandsreise in seiner neuen Rolle – noch vor seiner Krönung am 6. Mai. Der erste Besuch sollte eigentlich in Frankreich stattfinden, dies wurde jedoch wegen der Proteste gegen die Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron verschoben. (Berlin, 14:42)

KULTUR

FESTIVAL: Run auf die 200’000 Tickets für die 46. Ausgabe des Paléo Festivals (18.-23.7.) im waadtländischen Nyon: Tausende von Fans haben am Mittwoch dafür gesorgt, dass das diesjährige Festival in 41 Minuten ausverkauft war. Ein Rekord.

Zuerst ausverkauft war der Samstag – innerhalb von 23 Minuten, wie Michelle Müller, Sprecherin von Paléo gegenüber Keystone-SDA sagte. Kurz darauf war auch für Dienstag kein Ticket mehr zu haben; es folgten Freitag, Mittwoch, Sonntag und schliesslich Donnerstag nach nur 41 Minuten. (Lausanne, 15:44)