26 Juli 2024

Die Nachrichtenlage um 21 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

LIBYEN: Die Polizei in Südafrika hat ein mutmassliches illegales militärisches Ausbildungscamp entdeckt. 95 libysche Staatsbürger seien im Zusammenhang damit festgenommen worden, teilten die Behörden mit. Die Hintergründe des Camps in White River in der östlichen Provinz Mpulamanga, unweit der Grenze zu den Nachbarstaaten Mosambik und Eswatini, blieben zunächst unklar. Der Ort sei als Ausbildungsstätte deklariert gewesen und offenbar in eine illegale militärische Ausbildungsbasis umgewandelt worden, hiess es weiter.

Die Libyer sollen bei der Beantragung ihrer Visa angegeben haben, eine Ausbildung als Sicherheitspersonal machen zu wollen, schrieb die südafrikanische Polizeisprecherin Athlenda Mathe auf der Plattform X. Die Polizei der Provinz vermute dagegen, dass die Männer aus dem nordafrikanischen Bürgerkriegsland eine militärische Ausbildung erhielten. (Kapstadt, 18:28)

ARGENTINIEN: Trotz der zuletzt angespannten Beziehungen hat der französische Präsident Emmanuel Macron seinen argentinischen Kollegen Javier Milei empfangen. Die Staatschefs sprachen bei dem Treffen im Élysée-Palast über den Krieg in der Ukraine, die Präsidentenwahl an diesem Sonntag in Venezuela und das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Staatenbund Mercosur, wie das argentinische Präsidialamt mitteilte.

Das Verhältnis zwischen Paris und Buenos Aires war zuletzt schwierig. In der vergangenen Woche sorgte ein Video für Empörung, in dem argentinische Spieler nach dem Sieg im Finale der Copa América abwertende Texte über französische Spieler afrikanischer Herkunft singen. Nach Kritik an den Ausfällen legte Argentiniens ultrakonservative Vizepräsidentin Victoria Villarruel sogar noch nach. „Kein kolonialistisches Land wird uns einschüchtern, weil wir ein Lied singen oder die Wahrheiten sagen, die sie nicht wahrhaben wollen“, schrieb sie auf X. (Paris, 17:27)

RUSSLAND: Die russischen Streitkräfte setzen ihre Angriffsprioritäten nach Erkenntnissen des ukrainischen Militärgeheimdienstes HUR rund um den Donbass. „Dort werden aktuell die heftigsten Kämpfe ausgetragen“, sagte HUR-Vertreter Andrij Jusow im ukrainischen Fernsehen. Rund um das Kohlegebiet in der Ostukraine werde an fast allen Frontabschnitten gekämpft. „An allen anderen Abschnitten führt der Gegner Scheinangriffe und Ablenkungsmanöver durch.“

Vor allem in der Region südlich der Grossstadt Saporischschja seien zahlreiche Scheinangriffe registriert worden. In Wirklichkeit seien diese jedoch auf Umgruppierungen und Neuaufstellungen auf russischer Seite zurückzuführen. Doch bleibe dies nicht ungefährlich, zumal Russland rund 90.000 Mann in der Region Saporischschja stationiert habe. (Kiew, 17:22)

USA: Es ist das womöglich letzte wichtige Puzzleteil für Kamala Harris auf dem Weg zu ihrer Nominierung als Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten: Der frühere US-Präsident Barack Obama hat sich hinter die Kandidatur der Vizepräsidentin gestellt.

Er und seine Frau Michelle würden alles dafür tun, um sicherzustellen, dass Harris gewinne, teilte Obama auf der Plattform X mit.

Die Unterstützung durch den populären Ex-Staatschef setzten die Demokraten gekonnt in Szene. In einem von Obama veröffentlichten Video ist eine strahlende Harris zu sehen, die – gerade auf Wahlkampfreise – einen Anruf der Obamas entgegennimmt. „Kamala?“, hört man Obama in den Hörer rufen. „Michelle und ich könnte nicht stolzer sein, dich zu unterstützen und alles zu tun, was wir können, um dich durch diese Wahl und ins Oval Office zu bringen.“ (Washington, 16:39)

WIRTSCHAFT

BÖRSE: Der Pharmakonzern Roche hat Nestlé vom Thron gestossen. Mit den jüngsten Avancen des Basler Pharmakonzerns bzw. den deutlichen Verlusten bei den Papieren des Westschweizer Nahrungsmittelkonzerns ist Roche wieder das wertvollste Schweizer Unternehmen.

Aktuell bringt Nestlé eine Börsenkapitalisierung von rund 230 Milliarden Franken auf die Waage. Beim Pharmakonzern Roche addieren sich die Inhaber und Genussscheine zusammen auf 232 Milliarden. Hieran ist nicht zuletzt die entgegengesetzte Kursentwicklung seit Mitte Juni verantwortlich. Während es seither für die Nestlé-Papiere stetig abwärts ging, erlebten die Roche-Titel eine echte Renaissance. (Zürich, 15:57)

VERMISCHTES

HITZEWELLE: Der Alpensüdseite droht eine Hitzewelle. Von Sonntag bis mindestens Donnerstag werden laut Meteoschweiz in den südlichen Niederungen Höchsttemperaturen von 31 bis 34 Grad erwartet. Im Wallis herrscht zudem erhebliche Waldbrandgefahr.

Das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) warnt wegen der Hitze auf der Alpensüdseite vor einem erheblichen Risiko für Kreislaufbeschwerden und körperliches Unwohlsein. Es empfiehlt, regelmässig und ausreichend sowie möglichst ungesüsste Flüssigkeit zu trinken – mindestens 1,5 Liter pro Tag. (Bern, 17:07)

KANADA: Zerstörerische Waldbrände weiten sich in Kanada und Kalifornien weiter aus. Im Westen Kanadas steht der beliebte Jasper-Nationalpark in Flammen. Nach Behördenangaben hat das „Monsterfeuer“ etwa 30 bis 50 Prozent der Stadt Jasper in Schutt und Asche gelegt. Unter Tränen sprach die Regierungschefin der Provinz Alberta, Danielle Smith, von einem „Alptraum“.

Im Jasper-Nationalpark in den Rocky Mountains ist mittlerweile eine Fläche von 36.000 Hektar von den Bränden betroffen, der Park ist für Besucher geschlossen, so die kanadische Park-Behörde. Um die Brände zu bekämpfen, sind knapp 2.000 Helfer im Einsatz. Auch aus dem Ausland, unter anderem aus Mexiko, Australien, Neuseeland und Südafrika, sind bislang rund 400 Einsatzkräfte angereist, um die kanadischen Helfer zu unterstützen, wie der Sender CBC berichtet. (Jasper/Sacramento, 15:57)

LANDSCHAFTSSCHUTZ: So schön war die Landschaft in der Schweiz lange nicht mehr. Von einer „unerwarteten Pracht“ in diesem Sommer spricht jedenfalls die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz. „Selten waren die Wiesen so voller Blüten und die Bäume so prächtig im Laub wie 2024“, findet sie.

Nach Jahren der „Toskanisierung“ und „Mineralisierung“ aufgrund der Sommertrockenheiten zeigten die Landschaften in der Schweiz wieder ihre einst typische Vegetationspracht, schreibt die Stiftung in einer Mitteilung vom Freitag. (Bern, 15:56)

KULTUR

USA: Nach zehn Jahren und 150 Konzerten hat Billy Joel (75) seine legendäre Konzertserie im New Yorker Madison Square Garden beendet. Bei seinem letzten Auftritt am Donnerstag im Herzen Manhattans vor Tausenden Fans reflektierte der „Piano Man“ über ein Jahrzehnt, dass ihn zu einer New Yorker Legende gemacht hat.

Und er holte mit Axl Rose, dem Frontmann von Guns N’Roses, einen Überraschungsgast auf die Bühne. Zusammen sangen sie unter anderem „Highway to Hell“ von AC/DC. (New York, 16:16)

BeO-News

27 Jul 2024

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