27 März 2024

Die Nachrichtenlage um 21 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

TESSIN: Der Tessiner Staatsrat Norman Gobbi gibt die Leitung der Kantonspolizei vorübergehend ab. Nach einem Verkehrsunfall, in den der für Inneres, Justiz und Polizei verantwortliche Lega-Politiker im Kanton verwickelt war, war eine Strafuntersuchung eingeleitet worden.

Er habe beschlossen, sich bis zum Abschluss der laufenden administrativen und gerichtlichen Untersuchungen vorübergehend von der politischen Verantwortung für die Polizei zu suspendieren, teilte Gobbi am Mittwoch in einer von seinem Anwalt veröffentlichten Erklärung mit. Der Staatsrat bekräftigte „mit Nachdruck“, dass er in keine Straftat verwickelt gewesen sei. (Bellinzona, 18:34)

RUSSLAND: Inmitten anhaltender Kämpfe ist der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in das an Russland grenzende Gebiet Sumy im Nordosten seines Landes gereist.

Er habe dort unter anderem verwundeten ukrainischen Soldaten Auszeichnungen überreicht, sagte Selenskyj am Mittwoch in seiner abendlichen Videoansprache, die er vor Ort aufnahm. Bei seinem Besuch habe er auch die weitere Verteidigung der Region besprochen. „Das ist besonders schwierig in der Grenzregion, die ständigem russischem Terror ausgesetzt ist“, führte der Staatschef aus. Das ukrainische Präsidialamt veröffentlichte darüber hinaus Fotos, die zeigen, wie Selenskyj Schützengräben inspiziert. (Sumy, 20:02)

SOMALIA: Die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab hat nach eigenen Angaben bei zwei Anschlägen in Zentralsomalia mindestens 53 Soldaten getötet.

Die Miliz brachte demnach am Dienstag mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge vor einer Kaserne zur Explosion, anschliessend kam es zu heftigen Kämpfen.

Ein somalischer Regierungssprecher sagte hingegen, bei dem Angriff seien zehn Islamisten getötet worden. Die Zahl der getöteten Soldaten bezifferte er mit lediglich fünf. (Mogadischu, 18:14)

RUSSLAND: Die ostukrainische Grossstadt Charkiw ist nach Behördenangaben am Mittwoch von der russischen Luftwaffe mit Fliegerbomben angegriffen worden.

Dabei sei mindestens ein Mensch getötet worden, berichtete der Gouverneur des Gebiets Charkiw, Ihor Terechow, auf Telegram. 16 weitere Personen seien verletzt worden. Mehrere fünfgeschossige Wohnhäuser seien beschädigt worden, ebenso ein Institut für Notfallchirurgie. Nach Angaben der örtlichen Polizei war es seit dem ersten Kriegsjahr 2022 der erste Luftangriff mit Bomben, die von feindlichen Flugzeugen abgeworfen wurden. (Kiew, 17:58)

VERMISCHTES

DEUTSCHLAND: Nach dem schweren Busunfall mit mehreren Toten und Verletzten auf der Autobahn 9 bei Leipzig sind die Bergungsarbeiten angelaufen.

Ein Bergekran sei vor Ort, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwochabend. Die Autobahn in Richtung München sei noch voll gesperrt. Wann die Sperrung aufgehoben werden soll, blieb zunächst unklar.

Ein Doppelstockbus des Anbieters Flixbus, der von Berlin nach Zürich fahren sollte, war am Mittwoch zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt. Die Polizei sprach von mehreren Toten und etwa 20 Verletzten. Warum der Bus nach rechts von der Fahrbahn abkam, blieb auch am Abend noch unklar. (Leipzig, 19:56)

KRIMINALITÄT: Das Bezirksgericht Zürich hat einen 24-Jährigen wegen Mordversuchs zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren verurteilt. Der Brasilianer hatte 2018 eine Prostituierte in Zürich fast getötet.

Den Tatablauf, das zweimalige Würgen bis zur Bewusstlosigkeit, ist für das Gericht erstellt, wie der Richter am Mittwoch sagte. Jedes Kind wisse, was dabei passieren könne, hielt er fest. Er habe den Tod der Frau zumindest in Kauf genommen. Weil er aus Habgier gehandelt hatte, komme nur versuchter Mord infrage. (Zürich, 16:33)

DEUTSCHLAND: Der Grossbrand mit vier Toten in einem Mehrfamilienhaus im westdeutschen Solingen ist nach einem vorläufigen Gutachten auf vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen. Das teilte die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch mit.

Bei dem Feuer waren am Montagmorgen ein Vater, eine Mutter und zwei Kinder einer bulgarischen Familie ums Leben gekommen. Weitere neun Menschen waren mit unterschiedlich schweren Verletzungen in Krankenhäuser gekommen.

Anhaltspunkte für ein „fremdenfeindliches Motiv“ gebe es nicht, teilte Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt mit. In dem hölzernen Treppenhaus seien aber „deutlich Reste eines Brandbeschleunigers“ nachgewiesen worden. (Solingen, 15:12)