Die Nachrichtenlage um 14 Uhr
Die Schlagzeilen:
POLITIK
CHINA: Als erneute Drohung Richtung Taiwan hält China eine gross angelegte Militärübung rund um die Inselrepublik ab. Das chinesische Militär sprach in einer Mitteilung von einer „ernsten Warnung“ an die „separatistischen“ Kräfte Taiwans.
Der chinesische staatliche Sender CCTV veröffentlichte eine Karte, die mehrere grosse rote Blöcke rund um Taiwan zeigte. In diesen Gebieten finden die Übungen demnach statt. Am Montagabend (Ortszeit) hiess es in einer weiteren Mitteilung, dass das Manöver „erfolgreich“ abgeschlossen worden sei. (Peking/Taipeh, 12:57)
EUROPA: Die EU verhängt wegen der Lieferung ballistischer Raketen an Russland neue Sanktionen gegen den Iran. Die Strafmassnahmen sollen Unternehmen, Einrichtungen und Personen treffen, die an der Produktion und Lieferung dieser Waffen beteiligt sind, wie EU-Diplomaten nach einem entsprechenden Beschluss der Aussenminister in Luxemburg sagten.
Die Europäische Union hatte den Iran zuvor mehrfach davor gewarnt, ballistische Raketen an Russland weiterzugeben, und sieht diesen Schritt als neuen Tabubruch an. Sie geht wie die USA und Grossbritannien davon aus, dass die Waffen im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen und dann dort zu noch mehr Leid und Zerstörung führen. (Luxemburg, 10:49)
GESUNDHEIT: In Sambia und Ghana sind erstmals in diesem Jahr Mpox-Fälle gemeldet worden. Insgesamt sind damit in 16 Ländern – alle in Afrika – Mpox-Fälle verzeichnet worden. Die Zahl der Verdachtsfälle in Afrika steigt um 3,6 Prozent auf 36’787.
Weiterhin am stärksten betroffen ist die Demokratische Republik Kongo. 85 Prozent der Verdachtsfälle wurden dort registriert, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilte. Insgesamt wurde das Mpox-Virus (früher: Affenpocken) in dem Land in gut 6000 Fällen bestätigt. Fachleute gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. (Genf, 12:01)
LITAUEN: Im baltischen EU- und Nato-Land Litauen zeichnet sich ein Machtwechsel ab. Bei der ersten Runde der Parlamentswahl haben sich nach vorläufigen Ergebnissen der Wahlkommission in Vilnius die Sozialdemokraten gegen die konservative Vaterlandsunion von Ministerpräsidentin Ingrida Simonyte durchgesetzt. Die oppositionelle Kraft kam auf 19,4 Prozent der Stimmen, die mit zwei liberalen Parteien regierende Partnerpartei der CDU/CSU auf 18 Prozent. Dahinter landete die erstmals zur Wahl angetretene populistische Partei Morgenröte von Nemunas (15 Prozent).
Die Sozialdemokraten wurden damit ihrer Favoritenrolle aus Umfragen vor der Wahl gerecht. Sie streben nun eine Mitte-Links-Koalition in dem an die russische Ostsee-Exklave Kaliningrad und Moskaus Kriegsverbündeten Belarus grenzenden Baltenstaat an. Als mögliche Partner gelten die Partei Für Litauen (9,2 Prozent) und der Bund der Bauern und Grünen (7,0 Prozent). (Vilnius, 11:00)
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSNOBELPREIS: Der Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geht in diesem Jahr an die in den USA tätigen Ökonomen Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson. Sie werden für ihre Studien dazu ausgezeichnet, welche Rolle Institutionen für den Wohlstand von Nationen spielen.
Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt. Acemoglu war vorab von mehreren Ökonomen als ein Favorit auf den diesjährigen Preis genannt worden. (Stockholm, 12:54)
AUTOINDUSTRIE: Angesichts der Konkurrenz aus China befürchtet der Chef des Opel-Mutterkonzerns Stellantis, Carlos Tavares, Überkapazitäten in der europäischen Autoindustrie. Das könnte Werkschliessungen zur Folge haben.
„Man darf nichts ausschliessen“, sagte Tavares der französischen Zeitung „Les Échos“. Wenn die Chinesen am Ende ihrer Offensive einen Marktanteil von zehn Prozent in Europa erreichten, bedeute dies ein Volumen von 1,5 Millionen Autos. „Das entspricht sieben Montagewerken. Die europäischen Hersteller müssten diese dann entweder schliessen oder an die Chinesen übergeben.“ (Paris, 12:47)
CHINA: Der Handel mit dem Ausland ist eine wichtige Stütze für die chinesische Wirtschaft. Im September kühlte sich das Exportwachstum jedoch deutlich ab.
Der chinesische Aussenhandel ist im September langsamer als erwartet gewachsen. Wie aus Zahlen der Pekinger Zollbehörde hervorgeht, stiegen die Exporte der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt im Vorjahresvergleich um 2,4 Prozent.
Die Importe legten um 0,3 Prozent zu. Beide Werte lagen unter den Erwartungen der meisten Analysten. Sie hatten laut dem Finanzdienst Bloomberg Zuwächse von 6 und 0,8 Prozent vorhergesagt. (Peking, 11:58)
INFLATION: Der Preisdruck für Unternehmen in der Schweiz hat im September leicht nachgelassen, nachdem er im August noch leicht gestiegen war.
Der vom Bundesamt für Statistik (BFS) berechnete Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) sank um 0,1 Prozent auf 107,2 Punkte.
Im Vergleich zum September 2023 sank das Preisniveau um 1,3 Prozent, wie das BFS am Montag mitteilte. Seit Mai 2023 ist die monatliche Jahresinflation auf Basis der Produzenten- und Importpreise damit jeden Monat bislang negativ ausgefallen. Im August hatte der Jahresrückgang bei 1,2 Prozent gelegen. (Neuenburg, 09:17)
VERMISCHTES
BRAND: Bei einem Brand in einem Wohnhaus in Visp sind in der Nacht auf Montag zwei Menschen ums Leben gekommen. Die formelle Identifizierung der Opfer stand zunächst aus.
Die Kantonspolizei Wallis sei um 02.20 Uhr über einen Brand in einem Wohnhaus an der Kantonsstrasse in Visp alarmiert worden, teilte diese mit. Umgehend sei die Stützpunktfeuerwehr von Visp für die Löscharbeiten aufgeboten worden. Der Brand, der im Obergeschoss eines Wohnhauses ausgebrochen war, habe rasch unter Kontrolle gebracht werden können. (Visp VS, 12:00)
BUNDESGERICHT: Ein im Tessin erwischter Raser erhält statt der erstinstanzlich ausgesprochenen bedingten Freiheitsstrafe eine bedingte Geldstrafe. Das Bundesgericht bestätigt dieses Urteil des Appellationsgerichts. Es entspricht der im Oktober 2023 in Kraft getretenen neuen Regelung.
Der Lenker war auf der Autobahn mit 188 km/h unterwegs. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 100 km/h. Das Tessiner Appellationsgericht wandelte die erstinstanzlich ausgesprochene bedingte Freiheitsstrafe von 12 Monaten im November in eine bedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen um. (Lausanne, 11:30)
KRIMINALITÄT: Nach der Serie von Bombendrohungen gegen zahlreiche Einrichtungen in Österreich haben die Sicherheitsbehörden den mutmasslichen Urheber der Droh-E-Mails in der Schweiz lokalisiert.
Wie das österreichische Innenministerium am Montag bekannt gab, sei durch Ermittlungsarbeit des Staatsschutzes in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften in Graz und Linz ein 20-jähriger Schweizer ausgeforscht worden. Er gilt als dringend tatverdächtig. Gegen ihn wurde ein europäischer Haftbefehl erlassen. (Wien, 13:25)
KULTUR
MUSIK: Die australische Popsängerin Kylie Minogue erhöht wenige Monate vor dem Beginn ihrer Welttournee „Tension“ bei ihren Fans die Spannung. Mit ihrem neuen Album „Tension II“ legt Minogue nur ein Jahr nach Veröffentlichung des Vorgängers „Tension“ ungewohnt schnell nach.
„Tension II“ erhält neun Erstveröffentlichungen, darunter „Lights Camera Action“, sowie Kooperationen mit anderen Stars wie etwa der australischen Sängerin und Songschreiberin Sia. Das Album erscheint am 18. Oktober. (Paris, 11:53)