18 April 2024

Die Nachrichtenlage um 13 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

RELIGION: 2023 sind in der Deutschschweiz so viele Menschen aus der reformierten Landeskirche ausgetreten wie nie zuvor. Die Entwicklung ist gemäss einer Umfrage auch eine Folge der Diskussionen um sexuellen Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche.

Insgesamt kehrten im vergangenen Jahr 38’073 Kirchenmitglieder den Reformierten den Rücken, wie aus einer am Donnerstag publizierten Umfrage von ref.ch, dem Medienportal der Reformierten, unter den Deutschschweizer Kantonalkirchen hervorging. (Bern, 11:02)

BAYERN: Die deutsche Polizei hat am Mittwoch zwei Männer in Bayern festgenommen, die für Russland spioniert haben sollen.

Die beiden deutsch-russischen Staatsangehörigen sind dringend verdächtig, in einem besonders schweren Fall für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein, wie der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof am Donnerstag mitteilte.

Einem der beiden, Dieter S., wird auch die Verabredung zur Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion und zur Brandstiftung sowie Agententätigkeit zu Sabotagezwecken und sicherheitsgefährdendes Abbilden militärischer Anlagen vorgeworfen. Die Ermittler durchsuchten Wohn- und Arbeitsort der beiden. Der „Spiegel“ hatte zuerst berichtet. (Bayreuth, 09:56)

IRAN: Irans berüchtigte Sittenwächter gehen wieder verschärft gegen Kopftuchverstösse vor. Nach Beginn der landesweiten Polizeiaktion am vergangenen Samstag berichteten zahlreiche Frauen von verstärkten Kontrollen in den Metropolen.

Videos in sozialen Medien zeigten Einheiten der Moralpolizei an belebten Plätzen im Zentrum der Hauptstadt Teheran sowie die gefürchteten Minibusse, mit denen junge Frauen nach Missachtung der islamischen Kleidungsvorschriften abtransportiert werden. (Teheran, 11:55)

SCHWEINEPEST: Noch ist das für Menschen ungefährliche Schweinepest-Virus nicht in der Schweiz aufgetreten. Doch die zuständigen Behörden bereiten sich auf die Krankheit vor. Zum Schutz trägt bei, wer seine Essensreste korrekt entsorgt.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) könnte einerseits mit infizierten Wildschweinen in die Schweiz gelangen, die die Grenzen überqueren. Oder mit unsachgemäss entsorgten Wildschwein- und Schweinefleischprodukten aus Gebieten, in denen die Krankheit schon aufgetreten ist. (Bern, 11:08)

WIRTSCHAFT

FERTIGUNGSSTANDORT: Ausbleibende Lieferungen aus Asien haben vielen Firmen zuletzt schwer zu schaffen gemacht. Sie reagieren jetzt und holen die Produktion verstärkt zurück nach Europa.

Unternehmen aus Europa und den USA verlagern ihre Produktion zunehmend zurück in die Heimat. Das geht aus einer am Donnerstag vorgestellten Studie des Beratungsunternehmens Capgemini hervor.

47 Prozent der befragten Grossunternehmen hätten Investitionen angeschoben, um ihre Produktion zurück ins Heimatland oder ins nähere Ausland zu verlagern, 72 Prozent entwickelten hierzu Strategien oder würden sie schon umsetzen. (Frankfurt/Main, 09:34)

AUFZÜGE: Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat zum Jahresauftakt unter anderem die Frankenstärke und die angeschlagene Bauindustrie gespürt. Der Auftragseingang bleibt aber hoch und neue Produkte finden ersten Anklang.

Der Umsatz sank um 4,4 Prozent auf 2,67 Milliarden Franken, wie das Innerschweizer Unternehmen am Donnerstag bekannt gab. In Lokalwährungen hätte er um 1,1 Prozent zugenommen.

Das weniger gebaut wird, spürte Schindler im Neuanlagengeschäft. Insbesondere in China blieb die Nachfrage gedämpft. (Ebikon LU, 08:42)

BAUINDUSTRIE: Der Bauzulieferer Arbonia hat einen Käufer für seine Klimadivision gefunden: Die chinesische Midea Group übernimmt das Geschäft mit den Heizungen, Wärmepumpen und Lüftungen. Dafür zahlt die neue Eigentümerschaft 760 Millionen Euro.

Die Marken der Division, darunter Kermi, Prolux, Sabiana und Vasco, will Midea behalten, wie das Thurgauer Unternehmen am Donnerstag in einem Communiqué mitteilte. Ebenfalls plane die Käuferin, weiterhin in die bestehenden Standorte und Mitarbeitenden zu investieren. Die nicht-betriebsnotwendigen Immobilien der Division bleiben derweil bei Arbonia. (Arbon, 08:25)

VERMISCHTES

KRIMINALITÄT: Die Tessiner Staatsanwaltschaft weitet die Strafuntersuchung im Nachgang zu einem Verkehrsunfall von Regierungsrat Norman Gobbi aus. Konkret wird die Strafuntersuchung gegen einen Polizisten sowie einen Gruppenleiter der Tessiner Kantonspolizei ausgeweitet.

Regierungsrat Norman Gobbi sei bereits als Auskunftsperson angehört worden und es hätten sich gegen ihn keine strafrechtlichen Beweise ergeben, teilte die Tessiner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. (Bellinzona, 12:06)

KINDESMISSHANDLUNG: Zwei „Quäl-Eltern“ haben am Obergericht Zürich tiefere Strafen gefordert. Den Schuldspruch wegen schwerer Körperverletzung der Tochter des 44-Jährigen bestritten der Vater und die Stiefmutter am Donnerstag aber nicht.

Das Obergericht zweifelte wegen der anerkannten Schuldsprüche an, ob die Forderung der Anwälte nach tieferen Strafen überhaupt legitim ist. Der Prozess wird dennoch mit den Plädoyers fortgesetzt. Die Anwälte bestreiten die Glaubhaftigkeit eines Teils der Aussagen der Tochter. Das Bezirksgericht habe sich einseitig auf ihre Aussagen gestützt. (Zürich, 11:29)

KASACHSTAN: In der verheerenden Frühjahrsflut in Russland haben nach Zählung der Behörden am Donnerstag fast 18.000 Häuser unter Wasser gestanden. Seit dem Vortag seien weitere 1700 Häuser überschwemmt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass.

Vor allem in den Gebieten Orenburg im Süden des Ural-Gebirges und im sibirischen Gebiet Kurgan breitete sich demnach die Flut aus. In der gleichnamigen Gebietshauptstadt Kurgan schwoll der Fluss Tobol binnen eines Tages um fast anderthalb Meter an. (Moskau, 11:34)

KULTUR

FESTIVAL: An der diesjährigen Ausgabe des Montreux Jazz Festivals treten unter anderem „Deep Purple“, „Sting“ oder „Duran Duran“ auf, wie die Veranstalter am Donnerstag mitgeteilt haben. Das Festival findet vom 5. bis zum 20. Juli statt.

Zu den weiteren angekündigten Auftritten gehören etwa „The Smashing Pumpkins“, „Massive Attack“ oder „The National“. Mehr als je zuvor setzten die Veranstalter in diesem Jahr auf Abende mit doppelter, sich ergänzender Besetzung, sagte Festivaldirektor Mathieu Jaton an der Medienkonferenz. (Montreux, 11:31)

WISSENSCHAFT

WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT: Unternehmen mit empathischen Chefs haben höhere Aktienkurse. Das zeigt eine neue Studie der Universität Zürich (UZH). Selbst oberflächliche Bekundungen von Sorge um das Wohl der Mitmenschen führten demnach zu einem Anstieg der Renditen.

Ein fürsorglicher Führungsstil zahle sich also aus, hiess es von der UZH in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Für die Studie, die im Fachblatt “ Academy of Management Discoveries“ veröffentlicht wurde, analysierten die Forschenden Daten von 510 Telefonkonferenzen zwischen CEOs und Finanzanalystinnen und -analysten und Investorinnen und Investoren von 448 grossen US-Unternehmen während der Corona-Pandemie. (Zürich, 11:50)

KLIMA: Die Weltwirtschaft droht einer neuen Prognose von Forschenden der ETH Zürich zufolge wegen des Klimawandels bis Mitte Jahrhundert um rund ein Fünftel zu schrumpfen. Wird der Ausstoss nicht drastisch gesenkt, ist laut der Studie ein noch stärker Rückgang zu erwarten.

„Diese Schäden übersteigen die Kosten, die für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf zwei Grad notwendig wären um das Sechsfache“, schrieb das Forschungsteam unter Leitung von Paul Weidelich von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in der am Mittwochabend im Fachblatt „Nature Climate Change“ veröffentlichten Studie. (Zürich, 10:50)

SPORT

NHL: Die Arizona Coyotes mit dem Berner Janis Moser gewinnen ihr letztes NHL-Spiel der Saison daheim gegen die Edmonton Oilers mit 5:2.

Für die Coyotes und Janis Moser endete mit dem Sieg ein Kapitel. Erwartet wird, dass die NHL noch diese Woche – irgendwann zwischen dem Ende der Qualifikation (in der Nacht auf Freitag) und dem Beginn der Playoffs (in der Nacht auf Sonntag) – den Umzug des Teams von Arizona nach Salt Lake City, Utah, bekanntgeben wird. Abgesegnet ist die „Relocation“ von der Exekutive der NHL bereits. (Eishockey, 07:16)