11 Februar 2025

Die Nachrichtenlage um 13 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

BUNDESFINANZEN: Weniger ausgebildete Fachkräfte und weniger Investitionen in Forschung und Innovation: Eine Wissenschaftsallianz warnt vor einem Mittelabbau bei der Bildung und vor höheren Studiengebühren. Der Bundesrat solle das Entlastungspaket entsprechend überarbeiten.

„Sparmassnahmen bei Bildung, Forschung und Innovation verstärken den Fachkräftemangel und schaden der Schweizer Wirtschaft“, schrieben mehrere Akteure des Bildungsbereichs am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung. Das Positionspapier stammt von Swissuniversities, dem ETH-Rat, dem Schweizerischen Nationalfonds (SNF), den Akademien der Wissenschaften Schweiz sowie der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse). (Bern, 11:02)

ISRAEL: Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden.

Schlomo Manzur war demnach am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden.

Er sei von der Hamas ermordet worden, teilte die Armee weiter mit. Seine Leiche werde im Gazastreifen festgehalten. Die Entscheidung, Manzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen, die über Monate gesammelt worden seien. (Tel Aviv/Gaza, 10:22)

HUNDE: Wer einen Hund anschaffen möchte, soll wohlüberlegt handeln und das Tier vor dem Kauf kennenlernen. Mit einer neuen Kampagne wollen der Bund und der Schweizer Tierschutz spontanen Hundekäufen via Internet entgegenwirken. Sie warnen vor dubiosen Anbietern.

Online bestellen, bezahlen, liefern lassen: Was für Waren etabliert sei, werde für Hunde zunehmend zum Problem, schrieben das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und der Schweizer Tierschutz (STS) am Dienstag. Immer mehr Menschen bestellten ihr Tier via Internet im Ausland, manchmal ganz spontan. (Bern, 09:30)

IRAN: Die bekannten iranischen Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi sind begnadigt worden.

Damit seien alle Justizverfahren gegen die Reporterinnen eingestellt, berichteten ihre Arbeitgeber, die iranischen Zeitungen „Shargh“ und „Hammihan“, unter Berufung auf die Anwälte der Journalistinnen.

Hamedi und Mohammadi gehörten im Herbst 2022 zu den ersten, die über den Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini berichteten. Ihr Tod löste landesweite Proteste gegen die repressive Politik und das islamische Herrschaftssystem aus. (Teheran, 11:08)

WIRTSCHAFT

PENSIONSKASSEN: Die Schweizer Pensionskassen sind positiv ins Jahr 2025 gestartet. Zu verdanken haben sie die guten Renditen vor allem dem Schweizer Aktienmarkt.

Die von der UBS untersuchten über 100 Pensionskassen erzielten im Berichtsmonat Januar auf ihren verwalteten Vorsorgegeldern (nach Abzug von Gebühren) eine durchschnittliche Performance von +1,67 Prozent, wie die Grossbank am Dienstag mitteilte. Die Bandbreite ging dabei von -0,1 Prozent bis +4,32 Prozent.

Fast alle Anlageklassen schnitten positiv ab, wobei vor allem Schweizer Aktien (+7,97%) besonders gute Renditen lieferten. Aber auch globale Aktien liefen mit einem Plus von 3,18 Prozent gut. Eher mässig entwickelten sich Anleihen in Fremdwährung (+0,67%), Hedge Funds (+0,59%), Private Equity (+0,38%), Immobilien indirekt (+0,15%), Immobilien direkt (+0,14%) und Infrastrukturanlagen (+0,09%). Anleihen in Schweizer Franken erzielten als einzige Ausnahme eine negative Performance (-0,54%). (Zürich, 10:46)

STROMZÄHLERHERSTELLER: Ladestationen für Elektroautos haben bei Landis+Gyr keine Priorität mehr. Darum steigt der Zuger Hersteller von Stromzählern aus dem Geschäft mit sogenannten EV-Ladestationen aus.

Das Geschäft werde in der Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) abgewickelt, teilte Landis+Gyr am Dienstag mit. Denn es sei unwahrscheinlich, dass das Segment in absehbarer Zeit rentabel werde. Das Problem: Die Vorschriften änderten sich und der Wettbewerb sei hoch. (Cham, 08:53)

REISEVERANSTALTER: Der weltgrösste Reisekonzern Tui ist mit klaren Zuwächsen in die Wintersaison gestartet.

„Die Menschen priorisieren ihren Urlaub auch in Zeiten von Veränderung und konjunkturellen Risiken“, sagte Tui-Chef Sebastian Ebel vor Beginn der Hauptversammlung in Hannover. „Wir sind auf dem Weg zu weiterem Wachstum im Gesamtjahr.“

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember zählte der Konzern 3,7 Millionen Kunden und damit sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für den Rest des Jahres zeichnen sich bisher geringere Steigerungen ab: Sowohl für den gesamten Winter als auch für die Sommersaison registrierte Tui bisher zwei Prozent mehr Buchungen als im Vorjahr. Die Preise zogen um vier Prozent an. (Hannover, 08:20)

VERMISCHTES

ITALIEN: Als erste grosse Stadt im Urlaubsland Italien hat Florenz die viel genutzten Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen verboten.

Der Gemeinderat verabschiedete die neue Regelung mit grosser Mehrheit. Damit soll verhindert werden, dass in der Hauptstadt der Toskana mit ihren 360.000 Einwohnern weitere Mietwohnungen dem Massentourismus zum Opfer fallen. Andere Städte erwägen, dem Beispiel zu folgen – auch anderswo in Europa.

Im historischen Zentrum von Florenz mit dem Dom, den prächtigen Häusern und den vielen Museen wie den Uffizien ist es heute nahezu unmöglich, an eine bezahlbare Wohnung zu kommen. Viele Eigentümer vermieten lieber für wenige Tage über Internet-Portale wie Airbnb. Das bringt erheblich mehr Geld. Zum Symbol dafür sind die Schlüsselkästen geworden, die überall hängen. (Florenz, 12:07)

KRIMINALITÄT: Eine 33-jährige Frau und ein 70-jähriger Mann sind am Montag in Pratteln BL durch Schüsse getötet worden. Die Polizei geht von einem Beziehungsdelikt aus, wie sie am Dienstag mitteilte.

Die Polizei sei gegen 22.30 Uhr informiert worden, dass an der Oberemattstrasse Schüsse gefallen seien. Vor der Liegenschaft sei die 33-Jährige vorgefunden worden, hiess es weiter.

Nach ersten Erkenntnissen der Baselbieter Polizei wurde das Opfer durch Schüsse so schwer verletzt, dass es noch vor Ort verstarb. In der Liegenschaft fand die Polizei einen 70-jährigen tot vor. Er gilt als Tatverdächtiger. (Pratteln BL, 11:56)

NATUR: Forscherinnen und Forscher bitten die Bevölkerung um Hilfe bei der Namensgebung von zwei neu entdeckten Schweizer Fischen. Interessierte sollen bestimmen, wie genau zwei neue Arten der Gattung Barbatula – auch Bartgrundel oder Bachschmerle genannt – heissen sollen.

Die Forscherinnen und Forscher hoffen, mit der Umfrage das Bewusstsein für die Biodiversität in der Bevölkerung zu stärken.

„Indem wir die Bevölkerung aktiv in den Entdeckungsprozess einbeziehen, möchten wir eine tiefere Verbindung zur Natur fördern“: Das sagt die Biologin Barbara Calegari von der Universität Bern in einem von dieser Uni geführten Interview, welches das Wasserforschungsinstitut Eawag des Bundes am Dienstag publizierte. (Dübendorf ZH/Bern, 12:34)

KULTUR

BERLIN: Nach den Antisemitismus-Vorwürfen im vergangenen Jahr will die neue Berlinale-Chefin Tricia Tuttle das Filmfestival zum Ort des offenen Dialogs machen. „Je mehr die Debatte sich radikalisiert, desto dringender brauchen wir einen Ort für differenzierte Gespräche“, sagte die Intendantin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„Darum drehen sich all unsere Team-Absprachen, darauf trainieren wir die Moderatoren und dafür sensibilisieren wir auch unsere Gäste.“ Man fordere ein respektvolles Gespräch und bestehe darauf, dass jeder seine Meinung äussern dürfe, sagte die Amerikanerin. (Berlin, 08:59)

WISSENSCHAFT

VOGELGRIPPE: Die Impfung von Zoovögeln gegen Vogelgrippe ist wirksam und sicher. Zu diesem Schluss kam ein Forschungsprojekt des Tierparks Bern und des Zoos Basel.

Es fehle aber noch an einem Unternehmen, das den entsprechenden Impfstoff herstelle, hiess es am Dienstag vor den Medien im Tierpark Bern.

In den beiden Zoos wurden seit August 2023 317 Tiere von 24 verschiedenen Vogelarten gegen die Vogelgrippe geimpft. Tests zeigten, dass sie gegen die Vogelgrippe dadurch gut geschützt sind, wie es von den beteiligten Forschenden hiess. (Bern, 10:30)

SPORT

SKI ALPIN: Die Schweizerinnen müssen das Feld an der Ski-WM in Saalbach bei der Premiere der Team-Kombination im Slalom von hinten aufrollen, wenn sie noch in den Kampf um die Medaillen eingreifen wollen.

Corinne Suter legte in der Abfahrt mit Platz 9 für ihre Slalom-Partnerin Camille Rast vor, Lara Gut-Behrami, die sich eine blutige Lippe einfing, mit Platz 12 für Wendy Holdener.

Suter handelte sich einen Rückstand von 76 Hundertsteln auf die Podestränge ein. Holdener müsste nach der nicht geglückten Abfahrt von Gut-Behrami im Slalom mehr als eine Sekunde wett- und neun Ränge gutmachen, um sich noch in die Top 3 zu schieben. (Ski alpin, 11:13)