26 Juli 2024

Die Nachrichtenlage um 10 Uhr

Die Schlagzeilen:

POLITIK

ÖFFENTLICHER VERKEHR: Reisende und Tagesausflügler können seit Dezember die neue „Spartageskarte Gemeinde“ für den öffentlichen Verkehr der Schweiz kaufen. Die drei Partner des Angebots ziehen eine positive Bilanz. Bislang bieten 1070 Gemeinden und Städte die Tageskarte an.

Das sind in etwa gleich viele Anbieter wie beim früheren Verkauf der Gemeinde-Tageskarte. Diese Angabe machten die öV-Branchenorganisation Alliance SwissPass, der Schweizerische Gemeindeverband und der Schweizerische Städteverband auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Erwartungen seien übertroffen worden. (Bern, 09:30)

PAPUA-NEUGUINEA: Bei Angriffen auf drei Dörfer im Norden von Papua-Neuguinea sind UN-Angaben zufolge mindestens 26 Menschen ermordet worden. Unter den Opfern seien 16 Kinder, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, mit. Auslöser der Gewalt in der Provinz Ost-Sepik waren demnach Streitigkeiten um Land- und Wasserrechte. „Ich bin entsetzt über den schockierenden Ausbruch tödlicher Gewalt in Papua-Neuguinea“, schrieb Türk.

Die Zahl der Toten könnte auf mehr als 50 steigen, da die Behörden noch nach Vermissten suchten, hiess es. Rund 200 Menschen seien auf der Flucht, nachdem ihre Häuser niedergebrannt worden seien. Die Massaker ereigneten sich bereits am 16. und 18. Juli. (Port Moresby, 07:21)

BELARUS: Während Belarus‘ Machthaber Alexander Lukaschenko Kremlchef Wladimir Putin in Russland besucht, veröffentlicht das Staatsfernsehen in Minsk ein Interview mit einem zum Tode verurteilten Deutschen – und sendet damit eine Botschaft an den Westen.

Ein in Belarus (früher Weissrussland) vor der Hinrichtung stehender Deutscher bat Machthaber Alexander Lukaschenko in einem vom staatlichen Fernsehen ausgestrahlten Video um Gnade.

Die deutsche Regierung tue nichts für seine Rettung, sagte der Mann. Er war den Behörden in Minsk zufolge unter anderem wegen Terrorismus im Auftrag des ukrainischen Geheimdienstes verurteilt worden. „Ich bekenne mich schuldig, definitiv“, sagte er. Teils waren die deutschen Aussagen klar zu hören zwischen der russischen Übersetzung. (Minsk/Walaam, 05:06)

ISRAEL: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sieht sich bei seinen politischen Gesprächen in den USA mit Forderungen nach einem zügigen Abkommen über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg konfrontiert.

„Es ist an der Zeit, dieses Abkommen zustande zu bringen“, sagte die demokratische Präsidentschaftsbewerberin und US-Vizepräsidentin Kamala Harris nach ihrem Treffen mit Netanjahu. Auch US-Präsident Joe Biden hatte Netanjahu am Donnerstag zum Gespräch getroffen. Anschliessend kamen beide mit Angehörigen amerikanisch-israelischer Geiseln zusammen. Netanjahu soll noch heute vom Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Donald Trump, in Florida empfangen werden. (Washington, 05:02)

WIRTSCHAFT

AUTOINDUSTRIE: Mercedes hat zuletzt weniger Autos verkauft, vor allem von den teuren Top-Modellen. Das schlägt sich nun in den Geschäftszahlen nieder. Auf die zweite Jahreshälfte blickt der Konzern optimistischer.

Der Umsatz fiel im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp vier Prozent auf 36,7 Milliarden Euro, wie der Stuttgarter Autobauer mitteilt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um fast ein Fünftel auf etwas mehr als vier Milliarden Euro ein. Das Konzernergebnis sank unter dem Strich um knapp 16 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. (Stuttgart, 08:38)

BUCHHANDEL: Die Industrie- und Handelsgruppe Orell Füssli hat im ersten Halbjahr 2024 trotz eines ausgebauten Filialnetzes nur leicht mehr Bücher verkauft. Die Orell Füssli Thalia AG, an der die Gruppe zu 50 Prozent beteiligt ist, erwirtschaftete rund 102 Millionen Franken.

Für die Orell-Füssli-Gruppe bedeutet dies einen Umsatzbeitrag von 51,0 Millionen zum Gruppenumsatz von 107,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Damit wuchs der Buchhandel rund 2,2 Prozent, was in etwa dem Wachstum der gesamten Gruppe entspricht (+2,1%). (Zürich, 08:35)

BAUSTOFFE: Holcim hat im ersten Semester zwar weniger verkauft, aber operativ deutlich mehr Gewinn erzielt. Bei seinen Wachstumszielen für das Gesamtjahr 2024 tritt der grösste Zementkonzern der Welt allerdings auf die Bremse.

Von Januar bis Ende Juni fuhr Holcim einen Umsatz von 12,81 Milliarden Franken ein. Das ist ein Rückgang von 1,9 Prozent, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Dabei schlugen der starke Franken und das schlechte Wetter in Europa und Nordamerika aufs Ergebnis. Organisch schrumpfte das Geschäft um 0,3 Prozent. (Zug, 07:50)

VERMISCHTES

BAHN: Wenige Stunden vor der Eröffnung der Olympischen Spiele in Paris haben Unbekannte am Freitag Brandanschläge auf mehreren Anlagen des französischen Schnellzugnetzes verübt. Der Schnellzugverkehr auf der Atlantik-, Nord- und Ostachse ist deswegen stark beeinträchtigt.

Viele Bahnverbindungen mit den TGV-Hochgeschwindigkeitszügen müssten gestrichen werden, teilte die französische Bahn SNCF mit. Sie sprach von „mehreren gleichzeitigen böswilligen Handlungen“. Genauere Hintergründe seien aber derzeit unklar. (Paris, 09:22)

MEXIKO: Nach einem halben Jahrhundert im Drogengeschäft ist einer der mächtigsten mexikanischen Drogenbosse erstmals in den USA festgenommen worden. Die US-Behörden hätten Ismael „El Mayo“ Zambada, Mitbegründer des gewalttätigen Sinaloa-Kartells, in der texanischen Grenzstadt El Paso gefasst, sagte US-Justizminister Merrick Garland am Donnerstag (Ortszeit). Mit ihm sei ein Sohn des in den USA inhaftierten Joaquín „El Chapo“ Guzmán Loera verhaftet worden.

Zu den Umständen der Festnahme machte Garland keine Angaben. Ersten mexikanischen Medienberichten zufolge sollen sich der 76-jährige Zambada und der 38-jährige Joaquín Guzmán López freiwillig den Behörden gestellt haben. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es allerdings nicht. Die mexikanischen Behörden äusserten sich zunächst nicht. Die Festnahmen erfolgten laut dem Fernsehsender Televisa und anderen mexikanischen Medien auf einem privaten Flughafen in El Paso. (Mexiko-Stadt/Washington, 07:55)

MEXIKO: Einer der mächtigsten mexikanischen Drogenbosse ist in der US-Grenzstadt El Paso festgenommen worden.

Ismael „El Mayo“ Zambada, Mitbegründer des Sinaloa-Kartells, wurde zusammen mit einem Sohn seines früheren Partners Joaquín „El Chapo“ Guzmán Loera in Gewahrsam genommen, wie US-Justizminister Merrick Garland am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte. Mexikanischen Medienberichten zufolge stellten sich Zambada und Joaquín Guzmán López freiwillig den Behörden.

Das US-Aussenministerium hatte eine Belohnung von bis zu 15 Millionen US-Dollar (13,8 Mio. Euro) für Informationen ausgesetzt, die zur Festnahme des 76 Jahre alten Zambada führen könnten. Gegen Zambada liegen mehrere Anklagen in den USA vor, unter anderem wegen Verschwörung zur Herstellung von Kokain, Heroin, Methamphetamin und Fentanyl, zu Mord und Geldwäsche. (Mexiko-Stadt/Washington, 05:27)

KULTUR

ÖSTERREICH: Absurd aufgeblasene Autos, frech emporragende Gewürzgurken und Mitmach-Skulpturen: Der Österreicher Erwin Wurm schafft Kunst für alle – mit Humor und hohem Wiedererkennungswert, aber fern von Oberflächlichkeit. „Ich finde, man sollte Kunst machen, die die Leute erhebt, und bei der man sich nicht unterdrückt fühlt“, findet der international gefragte Künstler im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur zu seinem 70. Geburtstag.

Der am 27. Juli 1954 geborene Erwin Wurm ist mit seinen Werken weltweit in etwa 100 Museen vertreten. Derzeit bereiten er und sein Team Ausstellungen in China, Belgien und Italien sowie eine grosse Retrospektive im Wiener Museum Albertina vor. (Wien, 08:13)

BeO-News

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