Zürcher Staatsanwaltschaft klagt Sanija Ameti an
Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat gegen die Operation-Libero-Co-Präsidentin Sanija Ameti Anklage wegen Störung der Glaubensfreiheit erhoben. Ameti hatte mit einer Luftpistole auf ein Bild von Jesus und Maria geschossen.
Wie die Anklageschrift zeigt, fordert die Staatsanwaltschaft eine bedingte Geldstrafe von 100 mal 100 Franken und eine Busse über 2500 Franken. die Busse soll Ameti bezahlen, für die Geldstrafe würde eine zweijährige Probezeit gelten.
Die Anklageschrift machte Mass-Voll-Präsident Nicolas Rimoldi, der neben anderen Anzeige erstattet hatte, am Montag publik. „20 Minuten“ berichtete zuerst darüber.
Wie der Anklageschrift weiter zu entnehmen ist, hat Ameti rund 20 mal auf das Bild, das aus dem Katalog eines Auktionshauses stammte, geschossen. Auf Instagram teilte sie danach ein Bild von sich in Schiessstellung mit dem Kommentar „abschalten“ sowie die durchlöcherte Zielscheibe.
Die 33-Jährige habe den christlichen Glauben lächerlich gemacht und und ihn unnötig herabgesetzt und verletzend missachtet, „verbunden mit einer potenziellen Gefährdung des Religionsfriedens“ heisst es in der Anklage. Durch die öffentliche Verbreitung habe sie dies zumindest in kauf genommen. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Staatsanwaltschaft will an der Verhandlung teilnehmen, was bei relativ geringen Vergehen eher ungewöhnlich ist. Wann die Verhandlung stattfindet, ist noch offen.
Das Gericht muss auch über Zivilansprüche der Kläger entscheiden. Neben Mass-Voll hatte etwa auch die Junge SVP Klage eingereicht. Ende Juni war es die JSVP, die öffentlich machte, dass die Anklage kurz vor dem Abschluss steht.
Für die 33-Jährige hatte die Aktion am 6. September 2024 Konsequenzen. Sie verlor ihren Job bei einer PR-Agentur, GLP-Präsident Jürg Grossen forderte ihren Parteiausschluss. Im Januar 2025 trat Ameti selber aus der Partei aus. Im Zürcher Stadtparlament verblieb sie als Parteilose.
(text:sda/bild:keystone)