12 September 2025

Wohnraum in Thun wird knapper und knapper

Die Leerstandsziffer in Thun ist erneut gesunken und zählt zu den niedrigsten der Schweiz. Das zeigen die gestern veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik. Die Leerstandsziffer ist seit der letzten Erhebung weiter gesunken und liegt aktuell bei 0,05. Bemerkenswert ist, dass Thun nicht zu den wachstumsstärksten Städten der Schweiz zählt. Der niedrige Leerstand lässt sich also nicht allein durch das Bevölkerungswachstum erklären. Die Stadt Thun schreibt dazu: „Die Zahlen zeigen, dass die Stadt Thun im Bereich Wohnen ein Defizit hat. Wir haben dieses Problem früh erkannt und die räumliche Entwicklung abgestimmt. Der Kernauftrag liegt in der Koordination von Siedlung, Landschaft und Verkehr”, sagt Stadtpräsident Raphael Lanz.

Thun ist sich dieser Problematik schon länger bewusst. Darum wurde 2016 die Wohnstrategie 2030 erarbeitet. Diese zeigt auf, wo und wie der dringend benötigte Wohnraum in Thun entstehen kann. Mit dem Stadtentwicklungskonzept (STEK 2035) und dem Gesamtverkehrskonzept (GVK 2035), die beide 2019 verabschiedet wurden, wurden die Grundlagen für eine abgestimmte Entwicklung gelegt. Die Stadt ergänzt: „Thun verfolgt dabei keine aktive Wachstumsstrategie, sondern zeigt auf, wie das zu erwartende Wachstum verträglich gestaltet werden kann”, sagt Florian Kühne, Stadtarchitekt und Co-Leiter des Planungsamts.

Auf Basis von STEK und GVK wurde die Gesamtrevision der Bau- und Zonenordnung (Ortsplanungsrevision, OPR) durchgeführt. Damit wurden die planungsrechtlichen Grundlagen für eine moderate räumliche Entwicklung geschaffen. Parallel dazu wurden in spezifischen Gebieten grössere Arealentwicklungen angestossen, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Diese Wohnbauprojekte zu beschleunigen, sei wegen der langen Prozesse jedoch nicht möglich. Die Stadt Thun rechnet aber damit, dass es in den nächsten Jahren eine Entspannung in Sachen Wohnraum geben sollte – dank der anstehenden Projekte.

(text:pd/bild:stadthun)