23 Juli 2025

Wird Verdichtung für Thun zum Problem?

Verdichtung der Städte – besonders im Fall von Ersatzneubauten bestehender Gebäude – führt zu ungewollten Nebenwirkungen. Das zeigt eine Studie der ETH im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen. Weil neue Wohnungen grundsätzlich auch mit höheren Mieten einhergehen, können sich die bisherigen Bewohnerinnen und Bewohner diese oft nicht mehr leisten. Betroffen sind Menschen mit tieferen Einkommen, ältere Menschen und Gflüchtete sowie vorläufig Aufgenommene, so die Studie.

Die Stadt Thun wäge darum auch immer ab, erklärt Stadtplanerin Susanne Szentkuti, also ob es wirklich einen Ersatzneubau brauche oder man in gewissen Fällen doch lieber das bestehende erhalte. Das beuete aber auch nicht unbedingt, dass damit die Wohnungen güstiger wären – eine Rundum-Sanierung oder Weiterentwicklung könne ähnlich hohe Kosten verursachen wie ein Neubau. Darum sei ein Gesamtüberblick über die Stadtentwicklung wichtig. Thun habe aber dank den vielen Genossenschaftsliegenschaften und – Siedlungen aus verschiedenen Jahrzehnten eine gute Ausganslage, zeigt sich Szentkuti überzeugt. Mit einer Gesamtstrategie könne man sicherstellen, dass die Wohnungen etappiert saniert, weiterentwickelt oder auch mal ersetzt werden. So könne sichergestellt werden, dass auch immer ein gewissen Bestand an bezahlbarem Wohnraum vorhanden sei und verhindern, dass die Stadt in ein paar Jahren nur noch aus Ersatzneubauten und neuen Wohnungen – mit den entsprechend höheren Mieten – bestehe.

Zudem erarbeitet Thun aktuell im Auftrag des Stadtrates ein Reglement zur Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus. Dieses soll im nächsten Jahr dann der politischen Diskussiion gestellt werden.

(text:csc/bild:unsplash)