11 März 2022

Wird Thuner Kiesgrube Buchholz zum Biodiversitätsprojekt?

Die Kiesgrube Buchholz hat ausgedient und ist zu einem Lebensraum für Tiere und Pflanzen geworden. Mit einem Postulat soll dies auch so bleiben. Erste Baggerarbeiten haben jedoch bereits mit dem Wiederauffüllen begonnen.

Der Stadt Thun wurde gemäss der 1975 erteilten Konzession zur Kiesgewinnung die Verpflichtung auferlegt, nach dem Ende der Kiesgewinnung die Kiesgrube wiederherzustellen und einer zonen-
konformen Nutzung zuzuführen. Der Regierungsstatthalter von Thun hat am 21. Juli 2021 eine von Pro Natura Bern gegen das Baugesuch erhobene Einsprache ohne Durchführung einer Einspracheverhandlung abgewiesen. Dieser Entscheid ist rechtskräftig geworden. Zwischenzeitlich sind bereits mit einem Bagger erste Wiederauffüllungsarbeiten ausgeführt worden.

Mehrere Stadträte aus der Fraktion Grüne, SP und der FDP wollen, dass der Gemeinderat prüft, ob Teile der Kiesgrube Buchholz als Biodiversitätsprojekt genutzt werden können.

Wie der Grüne Stadtrat Thomas Hiltpold gegenüber Radio BeO erklärt, wäre Pro Natura Bern bereit, die Arbeit dazu zu übernehmen.

Der Gemeinderat erklärt jedoch in seiner Antwort, dass die Zuschüttung bereits 1975 festgelegt worden sei, dafür aber eine Ersatzhecke geplant und weitere Lebensräume für Tiere und Pflanzen geprüft werden sollen.

Dies zum Unverständnis von Hiltpold. Für ihn wäre die Verpflichtung zur Wiederherstellung der Kiesgrube lösbar. Ausserdem ist ihm unverständlich, wie man davon ausgehen könne, dass ein Lebensraum „wie ein Möbelstück“ umplatziert werden kann.

Der Thuner Stadtrat wird am 24. März 2022 über das Postulat befinden.

(text:chl&pd/bild:pd)