4 Juni 2021

Wimmis präsentiert positive Rechnung an der Gemeindeversammlung

Die Rechnung 2020 wurde einstimmig genehmigt. Diese schliesst mit einem Überschuss von 400‘000 Franken deutlich besser ab als budgetiert, sowohl im Steuerhaushalt als auch in den Spezialfinanzierungen. Erfreulich hat sich der Steuerertrag entwickelt. Die Corona-Krise hatte bisher noch keine grösseren Auswirkungen. Das solide Eigenkapital würde ausreichen, um einige „magere Jahre“ zu überstehen. Gemäss Finanzvorsteher Martin Lörtscher gibt es immer mehr Anzeichen, dass die finanziellen Folgen der Corona-Krise weit weniger drastisch ausfallen, als zunächst befürchtet werden musste.

 

Reduktion Grundgebühr Wasser

Bei der Wasserrechnung 2020 wurde irrtümlicherweise ein zu hoher Betrag in Rechnung gestellt. Eine Rückerstattung hätte einen unverhältnismässigen Aufwand ergeben. Der Gemeinderat hat als Ausgleich stattdessen die Senkung der Grundgebühr auf neu 22 Franken pro Einwohnergleichwert beantragt. Die Gebührensenkung wurde einstimmig genehmigt.

Kredit Strasse und Leitungen Herrenmatte

Das Herrenmattequartier wurde in den 50er und 60er-Jahren erbaut, entsprechend alt ist die öffentliche Infrastruktur. Der Gemeinderat beantragt daher, die Wasser- und Abwasserleitungen sowie den Strassenbelag zu ersetzen. Die Versammlung hat den dafür nötigen Kredit von 1.29 Millionen Franken einstimmig genehmigt. Die Ausführung ist für 2022 vorgesehen.

Kredit Fernwärmeanschluss Herrenmatte

Für den Anschluss des Herrenmattequartiers an den Wärmeverbund hat die Versammlung einen Kredit von 450‘000 Franken bewilligt. Obwohl zu diesem Geschäft die einzige Gegenstimme des Abends resultierte, war das Geschäft in keiner Weise umstritten. Die Anschlusszusagen für 25 Wohnungen liegen vor, womit sich die neue Leitung wirtschaftlich betreiben lässt. Damit das Projekt ausgeführt werden kann, ist auch die Zustimmung der Burgergemeindeversammlung notwendig. Die Bauarbeiten sind für 2022 geplant, zusammen mit der Sanierung von Strasse und weiteren Versorgungsleitungen.

Anpassung Baureglement

Im Werkplatz Steinigand plant die Belagswerke Heimberg AG (BEHAG) ein neues Belagswerk. Die hochmoderne Anlage hat eine Kapazität von 150‘000 Tonnen pro Jahr und kann bis zu 100 Prozent Recycling-Material verarbeiten. Bevor das Baugesuch eingereicht werden kann, muss das Baureglement leicht angepasst werden, weil die Anlage bis zu 44 Meter hoch wird. Vom Dorf her ist das Belagswerk jedoch kaum zu sehen, weil sich der Werkplatz Steinigand in einer Senke befindet. Die Versammlung hat die Änderung des Baureglements einstimmig genehmigt.

Information Zusammenschluss Forstbetriebe

Die Waldgemeinde Wimmis betreibt einen Forstbetrieb mit zwei Angestellten und einem Lehrling. Aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen ein Zusammenschluss mit dem Forstbetrieb Thunersee-Suldtal angestrebt. Der neue Forstbetrieb Thunersee-Süd hätte 9 Mitarbeiter und eine Waldfläche von rund 2‘000 Hektaren. Betriebsstandort wäre der heutige Werkhof der Waldgemeinde in Wimmis. Da sich dem öffentlich-rechtlichen Unternehmen nur Einwohner- und Burgergemeinden anschliessen können, sollen der Wald und die Vermögenswerte der privatrechtlichen Waldgemeinde an die Einwohnergemeinde übergehen und diese sich dem neuen Forstbetrieb anschliessen. Gleiches plant die Burgergemeinde mit ihrem eigenen Wald. Die für den Zusammenschluss nötigen Versammlungsbeschlüsse sind im September und Dezember 2021 vorgesehen. Operativ starten soll der neue Forstbetrieb per Januar 2023.

Nach der Versammlung durfte Gemeindepräsident Peter Schmid an die frische Luft zu Bratwurst und Bier einladen. Für einige überraschend, aber trotz Schutz-Konzept für alle hochwillkommen. Was in früheren Jahren eine Selbstverständlichkeit war, wurde dieses Jahr ganz besonders geschätzt. Ein kleines Stück Normalität eben.

(text:opd/bild:archiv)