24 Januar 2022

Wildschadengutachten 2021 zeigt kritische Situation im östlichen Oberland

Mit dem Wildschadengutachten erhebt das Amt für Wald und Naturgefahren alle zwei Jahre, wie sich der Einfluss von Wildtieren auf die Waldverjüngung auswirkt. Das Gutachten 2021 zeigt, dass sich die Situation im Berner Wald in den letzten zwei Jahren insgesamt kaum verändert hat. Auf 12 Prozent der Berner Waldfläche (2019: 11 Prozent) ist der Wildtiereinfluss gross, so dass die natürlich vorkommenden Baumarten nicht ausreichend aufwachsen können. Bei weiteren 26 Prozent wird die Situation als kritisch beurteilt. Das ist vor allem im Osten des Kantons (Lütschinentäler, Region Beatenberg, Emmental) der Fall.

Die Folge ist, dass in den betroffenen Regionen im Mittelland Laubbäume wie der Bergahorn oder die Eiche für die Verjüngung des Walds fehlen, in höheren Lagen fehlt die Tanne. Das sind Baumarten, die für die Biodiversität und den Schutz vor Naturgefahren wichtig sind, und die für die Anpassung des Waldes an die Klimaveränderung wichtiger werden.

Um die Schäden am Wald durch das Wild zu begrenzen, ergreifen die zuständigen Ämter der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion diverse Massnahmen. Beispielsweise passte das Jagdinspektorat die Jagdplanung für 2021 an: So konnten mit der Donnerstagjagd und mit Nach- und Sonderjagden im Wildraum 11 (Region Beatenberg, Habkern) genügend Tiere geschossen werden. In den Wildräumen 16 und 17 (östliches Berner Oberland) nahm die Wildhut zusätzliche Abschüsse vor, um den Bestand zu regulieren.

(text:pd/bild:unsplash-symbolbild)