
Wie schlimm wird der Mietzinsschub für die Stadt Thun?
Ab Oktober werden in der Stadt und im Kanton Bern die Mietzinse für zahlreiche Haushalte steigen. Gemäss den Immobilienexperten bei Wüest Partner und auch laut der Raiffeisen-Gruppe beruht schweizweit gut die Hälfte aller Mietverträge auf dem aktuellen Referenzzinssatz von 1,25 Prozent. In diesen Fällen ist eine Erhöhung der Nettomiete um 3 Prozent möglich. Da wohl gleichzeitig auch noch die Teuerung draufgeschlagen wird, könnte der Mietzinsschub gemäss Fachleuten 6 oder sogar 7 Prozent betragen. Marc Balsiger, Geschäftsführer von Dr. Meyer Immobilien, rechnet jedoch nicht damit, dass die Mietzinse auf breiter Front um 6 Prozent erhöht werden, denn: «Bei vielen Mietverträgen, die auf 1,25 Prozent basieren, besteht kein wesentliches Teuerungspotenzial.» Der Anstieg werde also im Schnitt weniger hoch ausfallen.
Die Stadt Thun beobachtet nun die weitere Zinsentwicklung und wird frühstens im Herbst Anpassungen vornehmen, sagt der Leiter Stadtliegenschaften Thomas Zumthurm zu Radio BeO. Weiter macht der Mieterinnen- und Mieterverband Bern auf seiner Homepage auf die erwartete Erhöhung aufmerksam. Man solle den neuen Mietzins überprüfen und im Zweifelsfall die Erhöhung anfechten. Wenn sich die Parteien über die Höhe des Mietzinses nicht einig werden, kommen die kantonalen Schlichtungsbehörden ins Spiel. In den vergangenen Jahren sei es jeweils bei Senkungen des Referenzzinssatzes ebenfalls zu einer grossen Menge an Verfahren gekommen, sagt Sibylle Frech, Geschäftsleiterin der Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland. In 80% der Fälle sei ein Vergleich erreicht worden.
(text:ola/bild:unsplash-symbolbild)