9 März 2025

Weltklasse-Zeit bringt Mujinga Kambundji Silber

Mujinga Kambundji verpasst an der Hallen-EM in Apeldoorn die Goldmedaille und die erfolgreiche Titelverteidigung um eine Hundertstelsekunde. Die 32-jährige Bernerin wird über 60 m hinter der Italienerin Zaynab Dosso in 7,02 Sekunden Zweite.

Die Bernerin leistete sich zunächst einen Fehlstart und kam nach der Verwarnung nicht optimal in Schwung. Den Rückstand auf Dosso konnte sie nicht mehr ganz wettmachen. Damit verpasste es die Schweizer Sprinterin knapp, für das nächste Gold der Familie Kambundji zu sorgen. Schwester Ditaji hatte am Freitag über 60 m Hürden gewonnen.

Dennoch darf Mujinga Kambundji mit ihrem Abschneiden zufrieden sein: Es war ihre zehnte Medaille an internationalen Titelkämpfen, womit sie die mit Abstand erfolgreichste Schweizer Leichtathletin aller Zeiten ist. „Es ist nicht nur eine Medaille mehr. Ich bin mega stolz, dass ich noch vorne dabei bin. Nach den Olympischen Spielen von Paris war es doch nicht so einfach, wieder Vollgas zu geben“, ordnete sie ihren Podestplatz ein. Vielleicht holt sie ihre elfte Medaillen schon in zwei Wochen an der Hallen-WM in China. Dann würde sie zu Werner Günthör aufschliessen.

Die 7,02 Sekunden sind weltklasse. „Es ist nicht Gold, aber ich bin trotzdem zufrieden“, betonte die Bernerin. Angst vor der Roten Karte nach dem Fehlstart hatte sie nicht. „Ich habe gezuckt, bin aber nicht früher los. Deshalb ging ich davon, dass ich Gelb erhalten würde.“

Eine erste internationale Elite-Medaille schien auch für Audrey Werro über 800 m bereit zu liegen. Die 20-jährige Freiburgerin, die als Mitfavoritin in den Final gegangen war, stürzte in der letzten Runde.

Werro lag an vierter Stelle, als sie zu Fall kam. Eine bittere Enttäuschung für die junge Läuferin, die am Ende der letzten Saison in Bellinzona mit 1:57,76 Schweizer Rekord gelaufen war.

Audrey Werros Rennen stand von Beginn an nicht unter einem guten Stern. Sie fand nie die von ihr gewünschte Position und lief fast ausschliesslich auf der Aussenbahn. Das kostete Kraft. „Gleichwohl hatte ich in der Schlussrunde das Gefühl, dass es zumindest für eine Medaille reicht“, sagte sie. Vor der letzten Kurve kam sie dann ohne nennenswerte Einwirkung einer Gegnerin zu Fall.

Rachel Pellaud, die zweite Schweizerin im Feld, wurde im Final der besten sechs 800-m-Läuferinnen Fünfte. Gold ging an die Polin Anna Wielgosz.

(text:sda/bild:keystone)