28 Januar 2021

Wegen Lawinengefahr Strassen und Bahnstrecken gesperrt

Zwischen Brienz und Oberried ging am Donnerstagmorgen im Hirscherengraben eine Lawine nieder, die bis in den Gleisbereich vordrang. Die Gleise blieben aber unbeschädigt, wie die Zentralbahn mitteilte. Die Strecke bleibt bis Sonntag gesperrt. Zwischen Interlaken Ost und Brienz fahren Ersatzbusse und Oberried ist von Interlaken Ost aus mit dem Schiff zu erreichen.

Der Betrieb der Zahnradbahn zwischen Grindelwald und Grindelwald Grund wurde wegen des Schneefalls gestoppt. Die Freiburger Kantonspolizei sperrte die Strasse über den Jaunpass ab Mittag wegen Lawinengefahr.

In der Schweiz herrschte gebietsweise die höchste der fünf Lawinen-Gefahrenstufen. Das WSL Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF warnte vor sehr grosser Lawinengefahr am nördlichen Alpenkamm vom Lötschental bis zum Tödi sowie im Binntal und im südlichen Obergoms.

Die Warnung bezog sich auf alle Expositionen oberhalb von rund 1800 Metern. Die Schneedecke sei verbreitet instabil. Es seien viele sehr grosse spontane Lawinen zu erwarten, die bis in Tallagen vorstossen könnten. Von Skitouren, vom Freeriden und von Schneeschuhwanderungen wurde abgeraten. Auch exponierte Verkehrswege und Siedlungen seien gefährdet.

Wie die Wetterdienste mitteilten, kamen innert 24 Stunden grosse Neuschneemengen zusammen. Vom Oberwallis über die Gotthardregion bis in die Surselva waren es verbreitet 40 bis 70 Zentimeter, lokal bis zu 80 Zentimeter. Im Verlauf des Donnerstags erwarteten die Meteorologen bei steigender Schneefallgrenze weitere 30 bis 60 Zentimeter Neuschnee.

Am Nachmittag gab es mit Südwestwind grosse Temperaturunterschiede in der Schweiz. So mass Basel gegen 14 Uhr über 12 Grad. Auf dem Moléson auf fast 2000 Metern über Meer war es relativ milde 1 Grad warm. In Ilanz hingegen lag die Temperatur ein Grad im Minusbereich.