Was bedeuten die neuen US-Zölle für das Berner Oberland?
Seit Freitag, 1. August 2025, stehen die neuen US-Zölle für die Schweiz fest. Ab dem 7. August sollen auf Schweizer Exportprodukte in die USA Zölle von 39 Prozent gelten. Ein Entscheid, welcher den Bundesrat überraschte, da man sich eher Zölle in der Grössenordnung der EU (15 Prozent) vorgestellt hatte. Aber nicht nur der Bundesrat war überrascht, sondern auch der Direktor der Berner KMU, Lars Guggisberg:
«Die Höhe dieser Zölle ist sicher überraschend und stellt die KMU’s als Rückgrat der Wirtschaft vor grosse Herausforderungen. Das grösste Problem ist vor allem die Unsicherheit, welche mit diesen Zöllen verbunden sind. Es ist nämlich nach wie vor noch nicht klar, ob es am 7. August 2025 dann auch wirklich soweit kommt. Das ist das grösste Problem, welche unsere Mitglieder sowie kleine und mittlere Unternehmen im Berner Oberland branchenspezifisch haben.»
Am meisten davon betroffen sind Firmen aus der Uhren- oder Maschinenindustrie. Beispielsweise die Firma Rychiger AG aus Steffisburg. Der Geschäftsführer Axel Förster erklärt gegenüber Radio BeO, was dieser Entscheid nun für die Firma bedeutet:
«Erstmal nichts Gutes. Wir haben 30 bis 40 Prozent unseres Business in den USA. Kurzfristig passiert zwar noch nichts, da die Verträge für Bestellungen bereits stehen. Aber bei diesen hohen Zollsätzen wird natürlich auch niemand mehr neue Bestellungen bei uns aufgeben. Der Wettbewerb kommt nun aus dem EU-Raum, eher als aus der USA, welcher nun ein grosser Preisvorteil hat – da kommen wir nicht mehr mit.»
Allerdings sei man nun daran möglich Alternativlösungen auszuarbeiten, ergänzt Axel Förster. Vorgängig bleibt aber abzuwarten, ob die neuen US-Zölle am Donnerstag, 7. August 2025, dann tatsächlich auch in Kraft treten.
(text:jkä/archivbild:keystone)
