27 November 2023

Viele Hitzetage führen zu hoher Ozonbelastung

Im Sommer 2023 gab es im Kanton Bern viele Sonnenstunden und Hitzetage. In der Folge stieg die Ozonbelastung, und die Grenzwerte für Ozon wurden an zahlreichen Messstationen mehrmals überschritten. Der Ozon-Grenzwert (Stundenmittelwert) wurde in diesem Sommer je nach Standort bis zu 323 Mal überschritten. Der Maximalwert lag bei rund 154 Mikrogramm pro Kubikmeter. Zum Vergleich: Im Sommer 2022 wurde der Stundenmittelwert bis zu 246 Mal überschritten und der Maximalwert lag bei rund 159 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Luftreinhalte-Verordnung der Schweiz sieht für Ozon einen Immissionsgrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter als Stundenmittelwert vor. Wird der Schwellenwert von 180 Mikrogramm erreicht, was im Sommer 2023 nicht der Fall war, informieren die Behörden die Bevölkerung.

Während im Juni im Vergleich zum Vorjahr mehr Überschreitungen des Stundenmittelwertes registriert wurden, ging die Zahl der Überschreitungen in den Monaten Juli und August gegenüber 2022 markant zurück. Auch im September wurden Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Messwerte registriert. Es zeigt sich, dass die Ozonbildung stark von den Wetterlagen im Sommer abhängig ist. Die Ozonbelastung spiegelt deshalb vor allem auch die meteorologischen Rahmenbedingungen wieder. Eine starke Sonneneinstrahlung und stabile Luftmassen über mehrere Tage begünstigen die Bildung von Ozon. Die Werte können sich deshalb von Jahr zu Jahr stark unterscheiden. Zudem wird ein Teil der Ozonbelastung von den angrenzenden Kantonen und dem Ausland in den Kanton Bern importiert und umgekehrt.

Die Luftqualität im Kanton Bern hat sich im Vergleich zur Situation von vor 20 oder 30 Jahren bei wichtigen Schadstoffen stark verbessert. Das zeigt die neueste Standortbestimmung des Amtes für Umwelt und Energie. Auch wenn Erfolge zu verzeichnen sind, ist es noch zu früh, um auf die Mehrheit der Massnahmen zu verzichten. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, müssen unter anderem beim Ammoniak aus der Landwirtschaft Massnahmen geprüft werden.

(text:pd/symbolbild:unsplash)