15 Dezember 2025

Vereinsgründung „Lebendige Alpsaison“: der Grundstein für eine aktive Umsetzung der UNESCO-Anerkennung ist gelegt

Der neu gegründete Verein wird ab sofort die Umsetzung des Eintrags in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO koordinieren und sich um die Kommunikation auf nationaler Ebene kümmern. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die verschiedenen Akteurinnen und Akteuren zusammenzubringen und sich für ein dynamische und resiliente Alpwirtschaft einzusetzen.
Alle Anwesenden waren sich heute einig und der positive Elan war förmlich spürbar: Die internationale Auszeichnung ist eine grosse Chance für die Alpwirtschaft! Für die Öffentlichkeit wird der Verein ab sofort der direkte Ansprechpartner sein, für alles, was mit der UNESCO-Anerkennung zu tun hat. Er wird sich insbesondere um die nationale Kommunikation kümmern, dies in einem ersten Schritt durch einen vereinseigenen Internetauftritt. Der Verein wird ausserdem Umsetzungsprojekte begleiten oder auch selber initiieren. Verbindliche Strukturen sind überdies Voraussetzung, damit der Bund Fördergelder sprechen kann.
Alle Akteurinnen und Akteure der Alpwirtschaft sollen bei der UNESCO-Umsetzung mitmachen und gemeinsam die Alpwirtschaft weiterbringen. So wurden denn auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Organisationen in die Vereinsorgane gewählt – vom Tourismus und den Naturpärken über die Landwirtschaft und die Museen bis zu Forschung und Beratung. Zum Präsidenten wurde mit grossem Applaus Peter Küchler gewählt, der ehemaliger Leiter des Landwirtschaftszentrums Plantahof (GR). Die Geschäftsstelle wird vom Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband (SAV) im Mandat geführt. Damit ist garantiert, dass die Älplerinnen und Älpler im Verein das nötige Gewicht erhalten. Das Bundesamt für Kultur und auch die allermeisten alpwirtschaftlichen Kantone haben dem Verein bereits ihre finanzielle Unterstützung zugesagt. Nun wird es Aufgabe des Vorstandes sein, möglichst viele weitere Mitglieder zu gewinnen, um dem Verein die nötige Breite und Schlagkraft zu geben.
An der Versammlung wurden die Ziele des Vereins zur Diskussion gestellt und verabschiedet. Ein wichtiger Punkt: Durch gezielte Kommunikation sollen die positiven Leistungen der Alpwirtschaft der Öffentlichkeit sichtbar gemacht werden. Moritz Schwery, Vorstandsmitglied des SAV, der während der Versammlung durch die statuarischen Traktanden führte, betonte: „Wenn es uns gelingt zu kommunizieren, wie wichtig die Alpwirtschaft für die Biodiversität oder den Tourismus ist, werden die Konsumentinnen und Konsumenten auch bereit sein, mehr für unsere Alpprodukte zu bezahlen.“ Der Verein soll auch neue Akzente setzen, um die Herausforderungen der Alpwirtschaft, wie beispielsweise die Anpassung an den Klimawandel oder den Alppersonalmangel gemeinsam angehen zu können.
Im Dezember 2023 wurde die Alpsaison in die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO eingetragen, als eine von nur 7 Schweizer Traditionen. Dies zeigt den hohen Wert, den die Alpsaison für das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben in der Schweiz hat. Die Tradition, das Vieh während der Sommermonate auf höher gelegene Weiden zu treiben und somit mehr Futterfläche generieren zu können, ist seit dem Mittelalter belegt. Durch die standortangepasste Beweidung wurde eine einzigartige Kulturlandschaft in den Alpen und im Jura geschaffen. Auch handwerkliches Wissen und sehr viele Bräuche wurden durch die Alpsaison geprägt.

(text:pd/bild: beo)