27 März 2023

Vehrkehr im Kanton Bern wächst langsamer als gedacht

Auch in den kommenden Jahren wird der Verkehr im Kanton Bern wachsen, jedoch langsamer als bisher angenommen. Dies zeigt das aktualisierte Gesamtverkehrsmodell des Kantons Bern. Das Modell stützt sich auf die Verkehrsperspektiven 2050 des Bundes ab und zeigt damit die Trendentwicklung, die auch die Verhaltensänderungen in der Mobilität seit der Covid-Pandemie berücksichtigt.

Der Kanton Bern hat sein Gesamtverkehrsmodell (GVM BE) anhand neuer Daten aktualisiert. Berücksichtigt wurden dafür unter anderem Informationen aus Verkehrszählungen, zur Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung und zum Mobilitätsverhalten. Der neue Ist-Zustand des Modells basiert auf den aktuell verfügbaren Daten aus dem Jahr 2019, der Prognosehorizont 2040 wird beibehalten und zeigt die Trendentwicklung gemäss heutigem Wissensstand.

Das aktualisierte GVM BE stützt sich auch auf die Verkehrsperspektiven 2050 des Bundes und berücksichtigt das veränderte Mobilitätsverhalten seit der Covid-Pandemie. Um eine grössere Bandbreite möglicher Entwicklungen abzubilden, wurden zwei verschiedene Szenarien (Basis und Moderat) erarbeitet. Das eine Szenario basiert auf dem Bundesszenario «Basis», das andere Szenario entspricht weitgehend dem Szenario «Weiter-wie-bisher» (WWB) des Bundes und geht von einer stärkeren Verkehrsentwicklung aus.

Die Zahlen zum Verkehrswachstum zeigen, dass der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen im Jahr 2040 höher ist als heute. Das gesamte prognostizierte Verkehrswachstum zwischen 2019 und 2040 beträgt im Kanton Bern je nach Szenario beim motorisierten Strassenverkehr +5% bis +10% (Fahrzeugkilometer) und beim öffentlichen Verkehr +17% bis +20% (Personenkilometer).

Das verlangsamte Verkehrswachstum hat keinen Einfluss auf laufende Verkehrsprojekte im Kanton. Diese müssen umgesetzt werden, weil die Infrastrukturen in den betroffenen Bereichen bereits heute überlastet sind und die prognostizierte Verkehrszunahme das Problem der fehlenden Kapazitäten weiter verschärft.

Seit 2010 wird das Verkehrsmodell bei verschiedenen Planungen und Infrastrukturprojekten der öffentlichen Hand angewendet und hat sich als wertvolles Planungsinstrument etabliert. Mit der Aktualisierung des GVM BE konnte dank präziseren Inputdaten dessen Genauigkeit weiter erhöht werden.

(text:pd/bild:zvg)