2 November 2023

UN-Palästinenserhilfswerk fordert humanitäre Feuerpause in Gaza

Angesichts zahlreicher ziviler Opfer und der angespannten Versorgungslage während der israelischen Angriffe auf Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen hat das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA erneut eine Feuerpause gefordert. „Eine humanitäre Feuerpause ist längst überfällig“, sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Mittwoch nach seinem ersten Besuch im Gazastreifen seit Kriegsbeginn. „Ohne sie werden noch mehr Menschen getötet, die Lebenden werden weitere Verluste erleiden, und die einst pulsierende Gesellschaft wird für immer in Trauer versinken.“

Er habe eine von der UNRWA betriebene Schule in Rafah an der Grenze zu Ägypten besucht. „Das Ausmass der Tragödie ist beispiellos“, sagte Lazzarini. Kinder hätten ihn um einem Schluck Wasser und ein Stück Brot gebeten. „Das war einer der traurigsten Tage in meiner Arbeit in der humanitären Hilfe“, sagte Lazzarini. Die derzeitige humanitäre Hilfe für die Menschen im Gazastreifen sei bei weitem nicht genug. „Ich fordere erneut dringende Treibstofflieferungen. Seit fast einem Monat ist kein Treibstoff mehr gekommen und das hat verheerende Auswirkungen auf Krankenhäuser, Bäckereien und Wasserwerke“, sagte Lazzarini.

Bei dem Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober auf Israel wurden nach israelischen Militärangaben mindestens 240 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 1400 Menschen starben dabei und in den folgenden Tagen. Israel hat als Reaktion den Gazastreifen abgeriegelt und massive Luft- und Bodenangriffe begonnen. Die Zahl der getöteten Palästinenser im Gazastreifen ist laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde seitdem auf 8796 gestiegen.

(text:sda/bild:keystone)