11 April 2024

Umweltverbände kritisieren umstrukturierten Herdenschutz

Mehrere Umweltverbände kritisieren die Umstrukturierung der Herdenschutzmassnahmen der revidierten Jagdverordnung. Die Anpassungen hin zu proaktiven Eingriffen seien unbestritten, allerdings sei die Umsetzung ungenügend geklärt und weise Verbesserungspotenzial auf.

Die neue Verordnung verfüge über keine schweizweit einheitliche Förderung der Herdenschutzmassnahmen mehr, teilten die Umweltverbände Birdlife, Gruppe Wolf Schweiz, Pro Natura und der WWF vor den Medien am Donnerstag mit.

Sie kritisieren, dass neu die Kantone entscheiden würden, welche Massnahmen in welcher Höhe gefördert werden. Dies führe zu Verwirrung bei den Nutztierhaltern, unterschiedlichen Beitragssätzen für Massnahmen und möglichem Herdenschutztourismus, da allenfalls Hunde bei Kollegen im Nachbarkanton angemeldet werden, weil es dort mehr Beiträge dafür gibt.

Kantone mit mehr Wölfen würden bei der Geldverteilung bevorzugt werden, hiess es weiter. Weniger Leistungen für Nutztierhalter in Kantonen mit geringer Wolfspräsenz erschweren den präventiven Herdenschutz. Damit würde die Schweiz in die Zeit vor 2014 zurückfallen, als es nur Herdenschutzförderung in Gebieten mit Wolfspräsenz gab.

(text:sda/bild:keystone)