23 April 2023

Über 700 Rassismus-Vorfälle im Jahr 2022 dokumentiert

Beim Beratungsnetz für Rassismusopfer sind letztes Jahr 708 Fälle rassistischer Diskriminierung dokumentiert worden. Die Zunahme um 78 Fälle zeige eine erhöhte Bereitschaft der Schweizer Bevölkerung, sich aktiv gegen Rassismus zu engagieren, teilten die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus EKR und humanrights.ch am Sonntag mit.

Der Arbeitsplatz sei mit 133 Fällen am meisten betroffen, zeige der Auswertungsbericht 2022. Darauf folge mit 116 Fällen der Bildungsbereich. Zum Beispiel würden in Schulen an Toilettentüren rechtsextreme Symbole oder das „N-Wort“ eingeritzt. In solchen Fällen suchten teilweise Schulleitungen Unterstützung bei der Beratungsstelle.

Die Zahlen des Auswertungsberichts blieben gegenüber den Vorjahren in den verschiedenen Bereichen auf hohem Niveau stabil. Die EKR und humanrights.ch gehen davon aus, dass die Dunkelziffer von rassistischen Vorfällen in der Schweiz auch im Jahr 2022 hoch bleibt.

Der Bericht zeige mit Fallbeispielen, wie ideologische Einstellungen und oft unbewusste Haltungen sowie unsichtbare Strukturen und Praktiken Menschen auf verschiedenste Weise benachteiligen. Das Beratungsnetz appelliert an Arbeitgebende, Organisationen, Bildungsinstitutionen und Verwaltungsstellen, Gegenmassnahmen zu ergreifen.

(text:sda/bild:sda)