26 Dezember 2022

Tödliche Schüsse in Paris: Ermittlungsverfahren eingeleitet

Drei Tage nach den tödlichen Schüssen in Paris ist gegen den mutmasslichen Täter offiziell ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Er muss ausserdem in Untersuchungshaft, wie mehrere französische Medien am Montag übereinstimmend berichteten. Das Ermittlungsverfahren könnte am Ende zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittler ausreichend Beweise gegen den Beschuldigten sehen. Andernfalls könnten sie das Verfahren auch wieder einstellen.

Dem 69-Jährigen wird den Berichten zufolge unter anderem rassistisch motivierter Mord und versuchter Mord sowie unerlaubter Waffenbesitz vorgeworfen. Der Verdächtige hatte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu einem „pathologisch gewordenen Hass auf Ausländer“ bekannt. Er war an Heiligabend zunächst in die Psychiatrie eingeliefert worden.

Am Freitag hatte ein Mann vor einem kurdischen Gemeindezentrum und in einem nahe gelegenen Friseursalon mehrere Schüsse abgefeuert und drei Menschen getötet. Drei weitere Menschen wurden bei dem Angriff im zehnten Pariser Arrondissement verletzt. Fünf der Opfer haben die türkische Staatsbürgerschaft, ein Opfer ist Franzose. Nach Angaben des kurdischen Dachverbands Demokratischer Kurdischer Rat in Frankreich (CDK-F) sind alle Opfer kurdische Aktivisten.

Der Mann, hiess es von der Staatsanwaltschaft, habe seit einem Einbruch vor sechs Jahren „immer den Wunsch gehabt, Migranten beziehungsweise Ausländer zu töten“. Am Tatmorgen war der Mann in einen stark migrantisch geprägten Pariser Vorort gefahren, „um Morde an ausländischen Personen zu begehen“. Dann habe er von seinem Plan abgelassen, weil nur wenige Menschen vor Ort waren und er wegen seiner Kleidung seine Waffe nicht leicht nachladen konnte.

Der Mann schoss dann vor dem kurdischen Kulturzentrum nahe seines Elternhauses in der Pariser Innenstadt auf eine Frau und zwei Männer. Zwei Opfer starben sofort. Die dritte Person rettete sich in ein nahes kurdisches Restaurant, starb aber dort. Der Angreifer verletzte drei Menschen in einem Friseursalon. Einer der Angegriffenen überwältigte und entwaffnete den Mann.

(text:sda/bild:sda)