11 Dezember 2023

Tiefere Steuern in Gsteig

Dass nur 45 Stimmberechtigte den Weg in die Mehrzweckhalle in Gsteig fanden, war angesichts der kurzen Traktandenliste keine Überraschung. Unerwartet hohe Steuereinnahmen erlaubten es, die Steueranlage für das Budget 2024 um 2 Steuerzehntel auf 1.3 zu senken.

Das Budget 2024 der Erfolgsrechnung des Gesamthaushalts der Gemeinde Gsteig schliesst bei einem Aufwand von CHF 6’769’332.35 und einem Ertrag von 6’466’095.75 Franken mit einem Aufwandüberschuss von CHF 303‘236.60 ab.

Die budgetierte Erfolgsrechnung des allgemeinen Haushalts sieht einen Aufwandüberschuss von CHF 293‘286.45 vor. Gegenüber dem letztjährigen Finanzplan bedeutet dies eine Besserstellung von rund CHF 126’000.00. Dank dem letztjährigen sehr guten Ergebnis und dem zu erwartenden positiven Ergebnis des laufenden Jahres ist es möglich, trotz des Aufwandüberschusses im Budget 2024 eine Steuersenkung von zwei Zehnteln vorzunehmen. Das Gute und Erfreuliche hat jedoch auch eine Schattenseite. Einerseits steigen die Zahlungen in den Finanzausgleich Disparitätenabbau um rund CHF 626’000.00 auf rund CHF 934’000.00 markant an, und andererseits verliert Gsteig voraussichtlich den Geo-Topografischen Zuschuss in der Höhe von rund CHF 550’000.00. Somit gehört Gsteig neu zu den Nettozahlern in den kantonalen Finanz- und Lastenausgleich. Der Anspruch auf Geo-Topografische Zuschüsse wird vom harmonisierten Steuerertragsindex abgängig gemacht. Erreicht dieser eine gewisse Höhe, werden die Zahlungen aus dem Lastenausgleich gekürzt oder ganz gestrichen.

Nachdem das Budget 2024 wortlos genehmigt wurde, präsentierte Finanzverwalter Karl Graa den Finanzplan 2024 bis 2028. Dieser wurde einheitlich mit einer Steueranlage von 1.3 erstellt und sieht alljährlich Aufwandüberschüsse zwischen 293’000.00 bis 726’000.00 Franken vor. Diese können aber durch den Bilanzüberschuss gedeckt werden. Durch die sehr guten Rechnungsergebnisse der letzten Jahre konnte der Bilanzüberschuss auf rund 6,894 Mio. Franken aufgestockt werden. Er beträgt voraussichtlich am Ende der Planperiode noch rund 4,354 Mio. Franken.

Nach der unbestrittenen Genehmigung von zwei Verpflichtungskrediten und einem Votum unter «Verschiedenem» konnte Gemeinde- und Gemeinderatspräsident Markus Willen die Versammlung bereits um 21.00 Uhr schliessen.

(text:pd/bild:archiv)