2 Februar 2024

Thuner Parlament debattiert erneut über Verkehrssituation

Dass die Verkehrssituation in der Thuner Innenstadt und dem rechten Thunerseeufer unbefriedigend ist, ist unbestritten. Dieser Meinung sind unter anderem auch verschiedene Thuner Gemeindeparlamentarierinnen und Gemeindeparlamentarier von links bis rechts. Weil das Thema brennt und es dringend Massnahmen für eine Verbesserung der Situation braucht, haben sie eine parlamentarische Erklärung eingereicht, in der sie die angedachte Lösungsvariante “Aarequerung Thun-Süd“ unterstützen.

Ein Vorteil der “Aarequerung Thun-Süd“ wäre, dass man die Thuner Innenstadt vollständig vom Verkehr entlasten und gleichzeitig diverse Aufwertungen realisieren könnte, sagt Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz zu Radio BeO. Neben der “Aarequerung Thun-Süd“ stehen mit dem “Hübelitunnel“ und der sogenannten “Gesamtverkehrsvariante“ zwei weitere mögliche Lösungsansätze im Raum, um die Verkehrssituation in der Stadt Thun und am rechten Thunerseeufer zu verbessern.

Alle drei Varianten werden von den Fachleuten grundsätzlich als machbar beurteilt und tragen zu Entlastung der Hofstetten- und Burgstrasse sowie der innenstadtquerenden Achsen bei. Neben der Machbarkeit wurden auch der jeweilige Nutzen und die Wirksamkeit bewertet. Aufgrund dieser fachlichen Bewertungsmethodik schneidet die «Gesamtverkehrsvariante» am besten ab. Mit Kosten von rund 34 Millionen Franken ist diese Variante auch klar die kostengünstigste. Die “Aarequerung Thun-Süd“ würde rund 300 Millionen Franken kosten und der “Hübelitunnel“ knapp eine halbe Milliarde Franken, sagt Stadtpräsident Raphael Lanz weiter.

Basierend auf den Studienergebnissen und dem Feedback aus dem Echoraum Thun steht für den Thuner Gemeinderat kurz- und mittelfristig die Umsetzung der Gesamtverkehrsvariante im Vordergrund. Diese ist schneller umsetzbar als die grossen Infrastrukturlösungen und es wird erwartet, dass die entsprechenden Massnahmen ohnehin vor einer potenziellen Mitfinanzierung eines “Hübelitunnel“ oder einer “Aarequerung Thun-Süd“ durch Bund und Kanton umgesetzt werden müssen. Die vom Entwicklungsraum Thun initiierten Gespräche mit Bund und Kanton sollen zunächst klären, welche Tunnelvariante unter welchen Voraussetzungen realistische Chancen auf eine Mitfinanzierung hat. Anschliessend sollen die erforderlichen Finanzbeschlüsse für die zu vertiefende Variante eingeholt werden.

Der Thuner Gemeinderat unterstützt den eingeschlagenen Weg des Entwicklungsraum Thun und will sich daher noch nicht auf eine Variante festlegen. In diesem Prozess erachtet der Gemeinderat die parlamentarische Erklärung als wichtiges politisches Zeichen zur Willens- und zur Meinungsbildung. Er wird die nächste stadträtliche Diskussion aufmerksam verfolgen und die politischen Hinweise bei den weiteren Arbeiten einbeziehen. Die nächste Stadtratssitzung findet am 15. Februar im Rathaus statt.

(text:pd,ola/bild:beo)