12 November 2025

Nachtleben: Unterstützung statt Repression gefordert

Der Thuner Gemeinderat soll prüfen, den nächtlichen Ordnungsdienst Innenstadt und die Patrouillen der priavten Sicherheitsdienste rund um Schulen und in den öffentlichen Parkanlagen zugunsten einer aufsuchenden Sozial- und Konfliktarbeit aufzuheben. Das fordert SP-Stadträtin Alice Kropf in einem entsprechenden Stadtratsvorstoss. Es ist nicht das erste Mal, dass Kropf sich gegen private Sicherheitsleute im öffentlichen Raum einsetzt und es dürfte auch nicht das letzte Mal sein. Einerseits befänden sich die privaten Sicherheitsdiensten in einer rechtlichen Grauzone, wenn sie Identitäten abfragen, argumentiert Kropf, andererseits seien aufsuchende Sozial- und Konfliktarbeit deutlich nachhaltiger als Repression. Die Studienlage gibt ihr dabei Recht – nicht aber der Gemeinderat. Dieser empfiehlt dem Stadtrat, den Vorstoss abzulehnen. Er sieht keinen Handlungsbedarf, das derzeitige Regime erfülle die Zielvorgaben.

Kropf ist wenig überrascht von der Antwort des Gemeinderates – es zeige sich die SVP-Mehrheit. Auch für die Stadtratsdebatte sieht sie anhand der aktuellen Mehrheitsverhältnisse wenig Hoffnung für ihr Anliegen. Sie werde wohl abermals mit wehenden Fahnen untergehen, mutmasst sie gegenüber Radio BeO. Aufgeben gehört aber nicht zu Kropfs Repertoire. Es gehe um die Diskussion, den öffentlichen Diskurs und um die Frage, wie viele der öffentlichen Aufgaben privatisiert werden sollen. Im sensiblen Bereich der Sicherheit, sollten das möglichst keine sein, so Kropf.

Das – vorerst – letzte Wort zu dieser Debatte hat der Thuner Stadtrat am 20. November.

(text:csc/bild:jae)