Thuner Bevölkerung entscheidet über 600 neue Wohnungen
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(03:22)
Thun gehört zu den unrühmlichen Spitzenreiterinnen: In kaum einer anderen Stadt ist die Leerwohnungsziffer derart niedrig, wie in der Alpenstadt. Die Stadt versucht Gegensteuer zu geben, etwa mit der Überbauungsordnung (UeO) Bostudenzelg Bläuerstrasse. Weil gegen die UeO das Referendum ergriffen wurde, hat nun die Thuner Stimmbevölkerung das letzte Wort.
Auf dem Areal Bostudenzelg im Neufeldquartier soll ein neues Wohnquartier mit insgesamt 600 Wohnungen und einem grossen, öffentlichen Park entstehen. Etablierte und neu gegründete Wohnbaugenossenschaften aus der Region sowie Private wollen dort ein Quartier für alle Bevölkerungsschichten realisieren. Rund die Hälfte der Wohnungen auf dem städtischen Grundstück sollen dabei dem gemeinnützigen Wohnbau dienen.
Eine Gruppe von Privatpersonen hat gegen das Vorhaben das Referendum ergriffen. Ein Projekt dieser Grössenordnung müsse der Stimmbevölkerung vorgelegt werden, lautet ein Argument. Ein weiteres ist die Infrastruktur – diese könne derart viele neue Wohnungen gar nicht verkraften, so würden beispielsweise die Schulen schon heute aus allen Nähten platzen.
Der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz widerspricht: Die verschiedenen Bauprojekte seien aufeinander abgestimmt. Es sei kein Zufall, dass am 30. November auch die Erneuerung und Erweiterung des Schulhauses Strättligen zur Abstimmung komme. Lanz hofft denn auch auf ein Ja der Bevölkerung: Ein Nein, heisst es von der Stadt am Montag, würde zu einer langjährigen Verzögerung führen und der dringen benötigte Wohnraum könnte nicht erstellt werden.
(text:csc/bild:zvg/stadt thun)