Thun wird Schweizer Fussballhauptstadt
Der Zentralvorstand (ZV) des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) hat an seiner Sitzung vom 22. August 2025 den definitiven Standortentscheid für das neue Verbandszentrum, das Swiss Football Home, zugunsten von Thun gefällt. Damit soll die Stadt Thun zum neuen Begegnungsort des Schweizer Fussballs werden.
«Dieser Entscheid des ZV markiert einen bedeutenden Meilenstein für die Realisierung des SFV-Verbandszentrums. Er ist das Ergebnis intensiver Arbeiten, sorgfältiger Analysen und konstruktiver Gespräche mit allen beteiligten Stellen», äussert sich SFV-Präsident Peter Knäbel zum Standortentscheid. Neben Thun stand für den finalen Standortentscheid noch Payerne im Kanton Waadt zur Wahl. Auch die Waadtländer bemühten sich intensiv darum, das Swiss Football Home in ihre Region zu holen.
«Den Ausschlag gaben die zentrale Lage Thuns, die Nähe zum heutigen Sitz in Muri bei Bern, welche für die Belegschaft zentral ist, sowie die von Dritten garantierte und massgeschneiderte Hotellösung sowie die Möglichkeit zur Nutzung von Synergien mit den neuen und bestehenden Anlagen im Sportcluster in Thun, in direkter Nachbarschaft zum Stadion des FC Thun», erläutert SFV-Generalsekretär Robert Breiter die Wahl.
Der SFV freut sich über die breite Unterstützung des Projekts. Der Regierungsrat des Kantons Bern hat dem Grossen Rat zur Finanzierung einen Investitionsbeitrag von 7,5 Millionen Franken beantragt. Das Parlament der Stadt Thun hat bereits im Juli dieses Jahres den Kredit für die Planungsarbeiten genehmigt. Die Burgergemeinde Thun wird ihrerseits die Landabgabe im Baurecht der Burgerversammlung zur Beschlussfassung vorlegen.
Mit der Standortwahl können nun die nächsten Schritte in Angriff genommen werden. Dazu gehören die Unterzeichnung der Planungsvereinbarung mit der Stadt Thun und die Qualitätssicherung des Sport- und Freizeitclusters in Thun Süd, dies in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Thun, der Burgergemeinde Thun und privaten Projektinitianten.
«Auch die Öffentlichkeit und lokale Vereine sollen das neue Verbandszentrum mitnutzen können. Es soll eine Bereicherung für die ganze Region sein. Wir sind überzeugt, dass am Tor zum Berner Oberland ein Ort mit nationaler und internationaler Ausstrahlung entstehen kann», erklärt Robert Breiter.
Das Swiss Football Home umfasst neben Plätzen für Trainings aller Nationalteams, für U-Länderspiele und für die Ausbildung von Schiedsrichter/innen und Trainer/innen auch weitere Fussballinfrastruktur wie Garderoben, Fitness- und Behandlungsräume sowie den künftigen Verbandssitz mit einem modernen Verwaltungsgebäude. Es soll ein Ort für den Breiten- und Spitzenfussball sein und zum Herzstück und zur zentralen Anlaufstelle des Schweizer Fussballs werden.
Glücksfall für Stadt und Kanton
Der Entscheid des SFV bringe Thun aber nicht nur Prestige, freut sich der Thuner Stadtpräsident Raphael Lanz, sondern auch Handfestes wie Arbeitsplätze. Von den Synergien rund um das Swiss Foorball Home dürften denn auch andere Sportarten profitieren und Thun als Sportstadt weiter stärken. Ähnlich sieht es der kantonalbernische Wirtschaftsdirektor Christoph Amman. Der Entscheid zeige, dass der Kanton Bern und insbesondere Thun als Standort attraktiv sei, nicht nur durch die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr und die Strasse, sondern auch als Wohn- und Arbeitsplatz. Er zeigt sich überzeugt, dass das Swiss Football Home der Alpenstadt einen wirtschaftlichen Schub bescheren werde.
(text:pd,csc/bild:unsplash)