3 August 2021

Thun: Wer macht der SVP ihren Gemeinderatssitz streitig?

Weil der Thuner SVP-Gemeinderat Roman Gimmel per Ende Jahr zurücktritt, kommt es am 28. November zu einer Ersatzwahl. Bis jetzt steht ein einziger Kandidat für die Nachfolge zur Verfügung: Die SVP will mit dem ehemaligen Stadtratspräsidenten Reto Schertenleib Gimmels freiwerdenden Sitz verteidigen. EDU und Grünliberale verzichten auf eine eigene Kandidatur, genauso wie die Mitte, die sich auf die Gesamterneuerungswahlen 2022 fokussieren will, wo sie den Sitz von Konrad Hädener verteidigen muss, der sich nicht mehr zur Wahl stellt. Bei der FDP herrscht noch Unklarheit. Man sei noch in der Entscheidungsfindungsphase, sagt der Präsident der FDP Thun, Mark van Wijk gegenüber Radio BeO. Wichtig sei aber, dass die bürgerliche Politik des Gemeinderates der letzten Jahre weitergeführt werde.

Interessant wird, wie sich die SP verhält. Die Ersatzwahl wird im Majorzverfahren abgehalten. Mit der richtigen Kandidatin oder dem richtigen Kandidaten hätte die Linke als die Chance, die bürgerliche Mehrheit des Thuner Gemeinderates zu kippen. Weil die Gesamterneuerungswahlen im Jahr 2022 aber Proporzwahlen sind, besteht auch die Gefahr, den Sitz nach nur einem Jahr wieder zu verlieren. Man sei dabei, Gespräche zu führen, bestätigt SP-Parteipräsident Claudius Domeyer auf Anfrage von Radio BeO, wolle sich aber erst Mitte August entscheiden.

Spätestens Ende August sollte also klar sein, ob der Stadt Thun ein spannender Wahlherbst bevorsteht.

(text:cs/bild:beo)