25 April 2024

Thun und Steffisburg unterstützen Erstellung eines Temperaturmessnetzes

Im Rahmen einer Masterarbeit errichtet das Geographische Institut der Universität Bern in Thun und Steffisburg ein Lufttemperatur-Messnetz. Die Stadt Thun und die Gemeinde Steffisburg beteiligen sich am Projekt. Die gewonnenen Daten dienen als Grundlage für die Planung von Massnahmen gegen die städtische Hitzebelastung.

Gemäss Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz ist der Trend hin zu höheren Temperaturen signifikant. Hitzetage und Hitzewellen nehmen auch in der Schweiz zu. Dicht bebaute Gebiete sind davon besonders betroffen, da sich dort städtische Hitzeinseln bilden. Hohe Temperaturen haben negative Folgen für Mensch und Umwelt. Insbesondere ältere Menschen, Säuglinge und chronisch Kranke leiden unter der Hitze. Im Rahmen der aktuellen Legislaturziele des Gemeinderates will die Stadt Thun geeignete Massnahmen gegen die Auswirkungen des Kli-mawandels ergreifen, insbesondere bei der Gestaltung des öffentlichen Raums. Dank einem neuen, umfangreichen Messnetz in Thun und Steffisburg sollen künftig genaue Temperaturwerte erhoben werden können. «Die Messwerte ermöglichen es uns, gezielte und effiziente Massnahmen gegen die Hitzeinseln zu ergreifen», so Gemeinderätin Andrea de Meuron.

Der Aufbau des Messnetzes in Thun und Steffisburg erfolgt im Rahmen einer Masterarbeit am Geographischen Institut der Universität Bern (Gruppe Klimatologie). Die Stadt Thun und die Ge-meinde Steffisburg beteiligen sich am Projekt. Insgesamt werden Ende April an 37 Orten mit unterschiedlicher Bebauung und Oberflächenbedeckung Temperatursensoren montiert. «Dank dem umfangreichen Messnetz können wir die Lufttemperaturen in unterschiedlichen Quartieren räumlich und zeitlich hochaufgelöst aufzeichnen», erklärt die Masterstudentin Noémie Wellinger. Sie errichtet und betreibt das Messnetz bis Ende 2024. Die Messwerte sollen mögliche «Hot Spots» in Thun und Steffisburg aufzeigen. Die Datengrundlage dient für die Evaluation der Klimaverträglichkeit künftiger Stadtentwicklungsprojekte oder Bauvorhaben. Zudem sollen die Daten in hochaufgelöste Klimamodelle einfliessen. Die Modelle geben Aufschluss über das Potenzial verschiedener Massnahmen zur Reduktion der städtischen Hitzeinseln. «Solche Massnahmen können Begrünungen, die Erhaltung von Frischluftschneisen oder reflektierende Baumaterialien sein», sagt Gemeinderätin Andrea de Meuron.

(text:pd/bild:unplash)