29 Oktober 2021

Thun: Minus im Budget trotz mehr Steuereinnahmen

Der Gemeinderat budgetiert für 2022 ein Minus von 8,7 Mio. Franken bei einem Gesamtaufwand von 328,7 Mio. Franken und einem Gesamtertrag von 320,0 Mio. Franken. Die Steueranlage bleibt mit 1,72 Einheiten unverändert. Aufgrund der positiven Eigenkapitalstruktur sind aus Sicht des Gemeinderates in der jetzigen Situation keine kurzfristigen Massnahmen angezeigt.
Auch das zweite Budget nach der Corona-Situation schliesst mit einem Defizit ab. Einem Gesamt- aufwand von 328,7 Mio. Franken steht ein Gesamtertrag von 320,0 Mio. Franken gegenüber. Das Defizit beträgt 8,7 Mio. Franken. Höhere Steuererträge und tiefere Beiträge an die Lastenaus- gleichssysteme sind wesentliche Faktoren, dass das Defizit gegenüber dem Budget 2021 tiefer aus- fällt. Die Investitionstranche 2022 liegt mit netto 22,2 Mio. Franken über dem Zehnjahresdurch- schnitt von 15,6 Mio. Franken. Den Nettoinvestitionen von 22,2 Mio. Franken steht eine Selbstfi- nanzierung von 3,3 Mio. Franken aus der Erfolgsrechnung gegenüber, was zu einem Finanzierungs- fehlbetrag von 18,9 Mio. Franken führt. «Trotz Aufwandüberschuss legt der Gemeinderat ein soli- des Budget 2022 vor und handelt mit den hohen Bauausgaben antizyklisch», so Gemeinderätin An- drea de Meuron, Vorsteherin Direktion Finanzen Ressourcen Umwelt.

Gegenüber dem Budget 2021 wird für das Jahr 2022 ein um 7,6 Mio. Franken höherer Steuerertrag prognostiziert. Letzte Hochrechnungen ergeben, dass die Steuererträge bereits im Jahr 2021 höher als budgetiert ausfallen dürften. Dieser Basiseffekt führt somit gegenüber dem beschlossenen Budget 2021 zu einer grösseren Korrektur im Budget 2022. Entsprechend positiv wirken die Steu- ereinnahmen im Rahmen des Gesamtbudgets auch auf das Gesamtergebnis.
Rückgang der Lastenausgleichsbeiträge
Gegenüber dem Budget 2021 sinkt der Aufwand für die Beiträge an die sechs Lastenausgleichssys- teme (Sozialhilfe, Ergänzungsleistungen, öffentlicher Verkehr, Lehrerbesoldungen, Familienzulagen und Neue Aufgabenteilung) um 1,0 Mio. Franken auf 66,8 Mio. Franken. In der Jahresrechnung 2020 betrug der Gesamtanteil noch 61,2 Mio. Franken, womit der finanzielle Handlungsspielraum für die Finanzierung der stadteigenen Aufgaben gegenüber der Rechnung 2020 um 5,6 Mio. Franken tiefer ausfällt. Der Anteil der Lastenausgleichsbeiträge am gesamten städtischen Steuerertrag beträgt rund 52 %.

(text:pd/bild:ch)