18 Oktober 2022

Thun lanciert Diskussion über Gemeindefusion

Im Rahmen eines kantonalen Workshops tauschten sich die Gemeinden des Verwaltungskreises Thun über Gemeindefusionen aus. Daraufhin erarbeitete der Thuner Gemeinderat eine Vision mit neun Gemeinden. Gestützt darauf lädt er die anderen acht von dieser Vision betroffenen Gemeinden zum Dialog über die weitere Entwicklung ein.

Der Gemeinderat Thun hat sich in der aktuellen Legislatur zum Ziel gesetzt, die Diskussion über Gemeindefusionen im Raum Thun zu lancieren (vgl. Legislaturziele 2019-2022). Parallel dazu beschäftigt sich auch der Kanton Bern mit dem Thema. Gemäss Regierungsrat ist es angezeigt, ein Zielbild der zukünftigen Gemeindelandschaft zu entwickeln. Deshalb führte der Kanton in allen Verwaltungskreisen Workshops durch. Am 24. Mai 2022 diskutierten Gemeinden des Verwaltungskreises Thun im Beisein von Regierungsrätin Evi Allemann und Regierungsstatthalterin Simone Tschopp verschiedene Zukunftsszenarien. Daraufhin konsolidierte der Thuner Gemeinderat seine Haltung. Er sprach sich gegenüber dem Kanton für eine grossräumige Reform und die Vision einer Fusion mit acht umliegenden Gemeinden aus. In der nächsten Legislatur will er die weitere Entwicklung mit den acht Gemeinden diskutieren.

Der Gemeinderat hat Heiligenschwendi, Heimberg, Hilterfingen, Oberhofen, Steffisburg, Thierachern, Uetendorf und Uttigen zu einem konkreten Dialog zum Thema Fusion eingeladen. Ziel ist es, mit ihnen auszuloten, ob eine gemeinsame Basis besteht für eine Entwicklung Richtung Fusion (gemeinsames Zielbild). Es gilt, Chancen und Risiken einer allfälligen Fusion (von allen neun bzw. einzelnen Gemeinden) und einer Neugründung Thuns sorgfältig abzuwägen. Zudem will der Gemeinderat klären, welche Grundlagen erarbeitet werden müssten. Wenn bei den acht Gemeinden Interesse besteht, ist der Gemeinderat z.B. auch bereit, eine Grundlagenstudie zu finanzieren.

«Wir sind uns bewusst, dass diese Diskussion Zeit braucht und mit vielen Emotionen verbunden ist. In diesem ersten Schritt geht es um einen offenen Dialog und darum, eine erste Vision weiter zu konkretisieren», so Stadtpräsident Raphael Lanz. Eine allfällige Umsetzung würde erst mittel- oder langfristig in Frage kommen. Nach der Rückmeldung der Gemeinden wird der Gemeinderat im ersten Quartal 2023 über das weitere Vorgehen beschliessen.

(text:pd/bild:beo)