26 Oktober 2021

Thun: Fürsprache für Projekt Hübelitunnel

Die Verkehrssituation am rechten Thunerseeufer wird sich nicht von heute auf morgen lösen. Ein bereits bestehendes Projekt soll aber die Verkehrsproblematik entschärfen: der Hübelitunnel.

SVP Grossrätin Madeleine Amstutz setzt sich bereits schon seit längerer Zeit für Lösungsansätze bei der Verkehrssituation am rechten Thunerseeufer und in der Stadt Thun ein. Nun möchte sie, dass der Kanton das Projekt „Hübelitunnel“ wieder aus der Schublade holt. So fordert sie, dass die Berner Regierung folgende mögliche Alternativen und Lösungen überprüft:
1. Einen Tunnelbau von der rechten Thunerseeseite her unter der Stadt Thun durch (ein Projekt «Hübelitunnel» ist bereits vorhanden)
2. weitere Verkehrsentlastungsmassnahmen (Umfahrungsstrasse, Wasserüberquerung, intelligente Verkehrsführung mittels Ampelregelung usw.)
3. wie die Stausituation für die Busverbindungen verbessert werden kann, so dass der Busfahrplan künftig besser eingehalten werden kann

Gegenüber Radio BeO sagt Madeleine Amstutz, dass das Verkehrsforum, welches schon mehrere Gespräche und Messungen zur Verkehrssitation hinter sich hat, mehr Druck von Seiten Kanton brauche. Ausserdem haben andere Projekte wie die Umfahrung in Biel gezeigt, dass es Lösungen gäbe. Die Kosten sollten da nicht zum K.O.-Kriterium werden.

Grundsätzlich unterstützt der Berner Regierungsrat das Postulat von Madeleine Amsutzt: „Zusammenfassend hält er in Bezug auf Ziffer 1 und 2 fest, dass der Grundsatzentscheid, ob weitere Ent-
lastungen nötig sind, in Abstimmung mit der geplanten regionalen und kommunalen Siedlungsentwicklung und mit den künftigen Mobilitätsbedürfnissen (Gesamtverkehrsplanung) gefällt werden muss. Aus dieser Perspektive werden auch allfällige Massnahmen beurteilt, unter anderem in Bezug auf Zweckmässigkeit, Kosten und Siedlungsverträglichkeit. Das dafür zuständige Planungsinstrument ist das Regionale Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept RGSK. Das RGSK und die Agglomerationsprogramme werden gemäss Art. 98a BauG durch die Planungsregion (hier Entwicklungsraum Thun, ERT) erarbeitet. Die Gemeinde Sigriswil ist Teil des ERT. Es ist also Aufgabe des ERT und nicht des Kantons, den Grundsatzentscheid für weitere Entlastungen herbeizuführen. Hinzu kommt, dass sehr teure Strassenbauvorhaben wie beispielsweise der «Hübelitunnel» oder eine weitere Aarequerung nur realisiert werden können, wenn sie vom Bund massgeblich mitfinanziert werden. Solche Massnahmen müssen also auch im Agglomerationsprogramm Siedlung und Verkehr nach den Vorgaben des Bundes begründet werden und der Bund muss die Massnahmen gutheissen.“

Erst letzte Woche kam die Medienmitteilung, dass sich der ERT Thun mit der Verkehrssituation am rechten Thunerseeufer befasst hat. Stadtpräsident Raphael Lanz hat den Antrag gestellt, Massnahmen zu formulieren, um ein Infrastrukturprojekt im nächsten Agglomerationsprogramm des Bundes eingeben zu können.

Klar ist jedoch, dass die ganze Verkehrsproblematik in und um Thun noch länger Zeit in Anspruch nehmen wird.

(text:ch/bild:beo)