30 August 2021

Thun: Erweiterung der Schulanlage Neufeld wird forciert

Die Erweiterung der Schule Neufeld hat für den Gemeinderat hohe Priorität. Der vorliegende Masterplan und die vorliegende Machbarkeitsstudie zeigen das Erweiterungspotenzial auf. Im Rahmen der Planung und Projektierung des Schulbauprojekts holt die Stadt Thun aktuell Ideen und Bedürfnisse von Schülerinnen und Schülern, Lehrpersonen und dem Quartier ab. Im Frühling 2022 steht mit dem Architekturwettbewerb der nächste wichtige Schritt an.

Mit der Priorisierung der Schulbauprojekte definierte der Gemeinderat im letzten Jahr die Stossrichtung der städtischen Schulraumplanung. Höchste Priorität hat auch die Erweiterung der Schulanlage Neufeld, vor allem aufgrund der geplanten Quartierentwicklung auf dem Siegenthalergut für bis zu 1’500 neue Einwohnerinnen und Einwohner. Für die zusätzlichen Kinder will die Stadt flexiblen und modernen Schulraum schaffen. Zusätzlich benötigen die Thuner Sportvereine mit dem Wegfall der Armeehallen und mit dem Verzicht auf den Bau einer neuen Dreifachsporthalle mit Wettkampfinfrastruktur in Thun Süd neue Hallenflächen für ihre Trainings und Turniere. Die Stadt strebt eine Erweiterung der Schulanlage Neufeld auf der stadteigenen Parzelle inkl. der im Baurecht vergebenen Fläche für die Tennishalle an. Die durchgeführte Masterplanung und Machbarkeitsstudie zeigen auf, dass eine Schulerweiterung und eine neue Sporthalle im Norden der eigenen Parzelle realisierbar sind.

Die aktuelle Planung sieht Schulraum für sechs Klassen vor. Damit die zukünftige Nachfrage nach familienexterner Betreuung gedeckt werden kann, sind zusätzliche Räume für die Betreuung geplant. Die neue Sporthalle ermöglicht nebst Schulsport auch Trainings und Turniere für die Thuner Sportvereine. Der Hallenbau umfasst vereinsspezifische Infrastrukturen wie einen Fitness- und Kraftraum sowie Plätze für Publikum. Der heutige Allwetterplatz im Norden muss der geplanten Erweiterung weichen und ist auf dem Dach der Neubauten zu realisieren.

Die Stadt will die Schulerweiterung gemäss dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) umsetzen. Dies bedeutet beispielsweise, dass auf eine flexible Nutzbarkeit geachtet wird. Die Anlagekosten für die Schulerweiterung betragen gemäss Kostenschätzung rund 10 Millionen Franken. Die Anlagekosten für die neue Sporthalle mit vereinsspezifischer Infrastruktur betragen rund 13 Millionen Franken. Der Zeitbedarf bis zur Inbetriebnahme der Anlage ab genehmigtem Wettbewerbskredit beträgt rund achteinhalb Jahre.

Die bestehenden, schützenswerten Schulgebäude wurden in den letzten Jahren partiell saniert und nutzungsspezifisch umgebaut. Da sie sich in gutem Zustand befinden, sind aktuell keine grösseren Sanierungsarbeiten im Rahmen dieses Projekts geplant.

Um die Bedürfnisse, Wünsche und Ideen der Schülerinnen und Schüler, der Lehr- und Betreuungspersonen, der Eltern und des Quartiers abzuholen, führt die Stadt Thun in den kommenden Monaten ein Partizipationsverfahren durch. Die eingegangenen Ideen und Vorschläge werden von einem Fachgremium gesichtet und beurteilt. Der priorisierte Ideenkatalog soll Eingang in die Ausarbeitung des Projekts finden und wird im Rahmen des für Frühling 2022 geplanten Architekturwettbewerbs den teilnehmenden Architekturbüros unterbreitet. Teil der Wettbewerbsaufgabe wird es auch sein, Lösungen für eine lärmgeschützte Innen- und Aussenraumgestaltung aufzuzeigen und eine mit den schützenswerten Bestandsgebäuden architektonisch abgestimmte Gesamtplanung darzulegen.

Aktuell bereitet das Amt für Stadtliegenschaften in Zusammenarbeit mit dem Amt für Bildung und Sport das Wettbewerbsverfahren vor. Der Stadtrat soll im Frühling 2022 über die Kreditfreigabe entscheiden. Der Kreditantrag für die Planung und Projektierung des Siegerprojektes soll dem Stadtrat im Jahr 2024 zur Genehmigung vorgelegt werden. Voraussichtlich im Jahr 2027 wird die Stimmbevölkerung über den Ausführungskredit bestimmen können. Der Baubeginn kann 2028 erfolgen.

(text:pd/bild:beo)