Kandersteg: Szenarien für Abbrüche am Spitzen Stei werden definiert
Die Gefahrenbeurteilung für den Spitzen Stei oberhalb Kandersteg kommt plangemäss voran. Anfang Woche wurde die Begleitgruppe über den Stand der Arbeiten informiert. Im Fokus standen die sogenannten Auslöseszenarien für Abbrüche am Berg. Diese können dank einer besseren Datenlage und neuen Methodik deutlich präziser berechnet werden.
In Kandersteg läuft zurzeit eine neue Gefahrenbeurteilung für die Naturgefahrenprozesse, die vom Spitze Stei oberhalb der Gemeinde ausgehen. Eine Begleitgruppe erhält regelmässig Einblick in den aktuellen Stand der Arbeiten und kann dabei Fragen und Unklarheiten direkt mit den von der Gemeinde beauftragten Fachpersonen klären.
Am vergangenen Dienstag fand die zweite Begleitgruppensitzung statt. Im Fokus standen diesmal die Methodik, mit der die Gefahrenbeurteilung durchgeführt wird, sowie die verschiedenen Szenarien für Abbrüche am Spitzen Stei.
Die Arbeiten verlaufen gemäss der vorgesehenen Planung. Die Fachleute haben dabei eine stark datenbasierte Methodik erarbeitet. Es werden alle relevanten Parameter, welche die Prozesse am Berg beeinflussen können, berücksichtigt. Dazu gehören unter anderem die Niederschlagsmenge, die Schneedecke, die Lufttemperatur oder auch der Pegel des Oeschinensees. Alle verfügbaren Daten werden aufbereitet und fliessen in die Beurteilung ein. So werden die Eintretenswahrscheinlichkeiten für Komplett- oder Teilabbrüche von verschiedenen Bereichen am Spitzen Stei berechnet.
Bessere Daten führen zu präziseren Resultaten
Dank der besseren Datenlage und neuen Methodik führt dieses Vorgehen gegenüber früheren Berechnungen zu deutlich präziseren Resultaten. Wie sich diese neuen Zahlen auf die Intensitätskarten und schliesslich auf die Gefahrenkarte auswirken werden, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Dies wird sich im weiteren Verlauf der Arbeiten zeigen.
Die Begleitgruppe wird sich künftig ungefähr alle drei Monate treffen und über die neusten Entwicklungen informiert. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Gefahrenkarte vorliegt und in die Nutzungsplanung überführt wird, findet die öffentliche Auflage für die gesamte Bevölkerung von Kandersteg statt.
Über das Projekt
Die instabile Flanke des Spitze Stei oberhalb der Gemeinde Kandersteg ist seit einigen Jahren in Bewegung. Bis Ende 2026 muss eine neue Gefahrenbeurteilung für die Naturgefahrenprozesse, die vom Spitze Stei ausgehen, durchgeführt werden. Damit kann die Gefahrenkarte der Gemeinde Kandersteg aus dem Jahr 2016 im Rahmen einer Teilrevision nachgeführt werden.
Die Gemeinde hat eine Begleitgruppe eingesetzt, welche diesen Prozess begleitet und regelmässig über Zwischenergebnisse und Resultate informiert wird. Die Begleitgruppe ist breit abgestützt und besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von gemeindeeigenen Institutionen, Blaulichtorganisationen, Werken, Tourismus, Gewerbe, Hotellerie sowie der IG Spitze Stei.
Alle Informationen zum Spitze Stei sind auf www.gemeindekandersteg.ch/spitze-stei verfügbar.
(text:pd/bild:pg)