14 Oktober 2023

Tausende Menschen auf pro-palästinensischer Demonstration in London

Eine Woche nach dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel haben in London Tausende Menschen an einer pro-palästinensischen Demonstration teilgenommen. Die Menge marschierte am Samstagnachmittag mit palästinensischen Fahnen zum Regierungsviertel Whitehall. Nahe der abgeriegelten Downing Street mit dem Amtssitz des britischen Premierministers war eine Bühne aufgebaut. In Sprechchören und auf Protestplakaten wurde die Unterstützung der britischen Regierung für Israel kritisiert. Der frühere Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, forderte die Politik auf, die israelischen Angriffe auf den Gazastreifen zu verurteilen.

Mehr als 1000 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz. Die Metropolitan Police hatte zuvor gewarnt, wer von der vereinbarten Protestroute abweiche oder Symbole der als Terrororganisation verbotenen Hamas zeige, werde festgenommen.

Startpunkt der Demonstration war das Hauptquartier der BBC, das in der Nacht mit roter Farbe beschmiert worden war. Zu der Attacke bekannte sich die pro-palästinensische Gruppe Palestine Action. Die blutrote Farbe symbolisiere, dass die BBC mit voreingenommener Berichterstattung eine Mitschuld trage am „Genozid“ des palästinensischen Volkes durch Israel, hiess es in einem Beitrag im Kurznachrichtendienst X. Auch ein BBC-Gebäude in Liverpool wurde mit Farbe attackiert.

Britische Medien hatten zunächst auf pro-israelische Täter gesetzt und auf scharfe Kritik an der BBC hingewiesen, weil der öffentlich-rechtliche Sender die Gräueltaten der Hamas in Israel mit mehr als 1000 Toten nicht als „Terror“ bezeichnet hatte.

Am Freitagabend brachte ein Charterflugzeug der britischen Regierung mehrere britische Staatsbürger aus Israel in Sicherheit. Die Maschine landete auf Zypern. Für die nächsten Tage waren weitere Flüge angekündigt, Tickets sollten 300 Pfund (etwa 346 Euro) kosten.

(text:sda/bild:keystone)