21 Februar 2022

Sturmtief fegt über die Schweiz

Ein Sturmtief ist in der Nacht auf Montag im Flachland mit Windspitzen von 80 bis 100 Kilometer pro Stunde (km/h) über die Schweiz hinweggefegt. In den Bergen gab es sogar Orkanböen. Grössere Schäden wurden aber vorerst nicht gemeldet.

In Höhen bis 600 Meter gab es einen Ausreisser an der Messstation St. Chrischona in Basel-Stadt, wo die stärkste Windböe mit 127 km/h gemessen wurde, wie Meteonews am Montagmorgen mitteilte. In Steckborn im Thurgau wurde mit 99 km/h der zweithöchste Wert gemessen, in Zürich-Zürichberg waren es 97 km/h.

In höheren Lagen bis 800 Meter blies der Wind noch etwas heftiger, wie Metoschweiz auf Twitter bekannt gab. So erreichten die Windspitzen etwa in St. Gallen 109 km/h und in Salen-Reutenen TG 107 km/h.

In den Bergen erreichten die Böen teilweise Orkanstärke. Auf dem Chasseral im Jura wurden gemäss Meteoschweiz Windspitzen bis 164 km/h erreicht, auf dem Säntis in der Ostschweiz waren es 147 km/h und auf dem Pilatus in der Zentralschweiz 143 km/h.

Mit der Kaltfront, die gegen Morgen die Schweiz durchquert hatte, sank die Schneefallgrenze auf rund 600 bis 800 Meter. Lokal wurden auch Blitz und Donner verzeichnet, so namentlich im Jura wo es zu 19 Blitz-Entladungen kam.

Der Schwerpunkt der Niederschläge wurde am Montag entlang den Alpen sowie teilweise in den Walliser Alpen und in Nord- und Mittelbünden erwartet, wo ab rund 1000 Metern bis über ein halber Meter Neuschnee vorausgesagt wurde. Durch die stürmischen Winde und die damit verbundenen Schneeverwehungen wurde auch mit einem Anstieg der Lawinengefahr gerechnet.

Der SLF Lawinenwarndienst warnte vor einer teilweise grossen Lawinengefahr. Es handelt sich dabei um die zweithöchste Gefahrenstufe. Betroffen waren der nördliche Alpenkamm von Ovronnaz VS bis ins Schächental UR sowie gebietsweise das Wallis. In allen Expositionen oberhalb von rund 2000 Metern könnten schon einzelne Schneesportler leicht Lawinen auslösen. Zudem wurden besonders in der zweiten Nachthälfte auch spontane Lawinen erwartet. Auch hoch gelegene Verkehrswege seien teilweise gefährdet.

Vorerst nur vereinzelt wurden Sturmschäden gemeldet. So gingen etwa auf dem Gebiet des Kantons Bern elf Meldungen ein, wie die Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bilanzierte. In zwei Fällen waren Autofahrende auch gegen umgestürzte Bäume gefahren, verletzt wurde jedoch niemand.

(text:sda/bild:unsplash)