Studie zum preisgünstigen Wohnen in Thun
Das Marktmietenniveau der Stadt Thun ist im Vergleich zur Agglomeration Thun und im Vergleich zu Schweiz aktuell als durchschnittlich zu bewerten; im Vergleich zum ländlich geprägten Kanton Bern sind die Mietpreise überdurchschnittlich. Zu diesem Resultat kommt die Studie «Preisgünstiges Wohnen in Thun», welche die Fahrländer Partner Raumentwicklung AG im Auftrag des Planungsamtes der Stadt Thun erstellt hat. «Das Thema preisgünstiges Wohnen beschäftigt uns regelmässig, unter anderem auch im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision», sagt Stadtpräsident Raphael Lanz. «Weil bis anhin keine aktuelle faktenbasierte Grundlage vorhanden war, liessen wir eine Vergleichsanalyse erstellen.»
In der Analyse verglich Fahrländer Partner die Wohnungsmietpreise in der Stadt Thun mit Bern, Köniz, Biel, Burgdorf und Langenthal. Betrachtet wurden dafür sowohl Vertrags– als auch Inseratemieten. Ausserdem hat man diverse soziodemografische Daten und gezielte Bereiche des Wohnungsmarktes analysiert sowie Marktmieten den Kostenmieten gegenübergestellt.
Die Analyse zeigt, dass das Mietpreisniveau in Thun tiefer liegt als in Bern, etwa auf gleicher Höhe wie in Köniz und etwas höher als in Biel, Burgdorf und Langenthal. Der Bedarf an preisgünstigem Wohnraum ist in der Stadt Thun nicht überdurchschnittlich. Wohnungen sind in Thun in allen Preissegmenten knapp. Interessant ist, dass die meisten Familienhaushalte, die aus Thun wegziehen, in Gemeinden mit gleich hohem oder sogar höherem Mietpreisniveau umziehen, zum Beispiel nach Steffisburg, Spiez oder Heimberg. Das lässt vermuten, dass viele Umzüge nicht auf Wohnkostenvorteile, sondern auf das Wohnungsangebot und –umfeld zurückzuführen sind.
«Die Studie bestätigt aus fachlicher Sicht die Erkenntnisse aus den Grundlagenarbeiten zur städtischen Wohnstrategie», sagt Susanne Szentkuti, Co–Leiterin des städtischen Planungsamts. Das Wohnungsangebot in Thun deckt insbesondere das Bedürfnis von Familien und jenes der älteren Bevölkerung nicht vollständig ab.
Das genossenschaftliche Wohnungsangebot ist ein wichtiges Segment, aber nicht alle Lagen eignen sich für preisgünstigen Wohnungsbau. Die Genossenschaften als wichtige Partner sollen gestärkt und deren Weiterentwicklung unterstützt werden. «Die Studie zeigt, dass wir mit den Zielsetzungen der Ortsplanungsrevision grundsätzlich auf dem richtigen Weg sind», sagt Stadtpräsident Raphael Lanz. «Es ist wichtig, dass wir gute Voraussetzungen schaffen, so dass zusätzlicher Wohnraum entstehen kann.»
(text:pd/bild:beo)