
Studie zeigt: Berggewässer werden immer wie wärmer
Eine Studie des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung zeigt: Die Wassertemperaturen in europäischen Berggewässern steigen seit Jahrzehnten. Der Klimawandel gefährdet damit Wasserqualität, Fische, Industrie- und Stromproduktion – und hält der Trend an, werden ökologische Kippunkte erreicht.
Bei der Studie wurden Werte von rund 177 Gewässer über teilweise mehr als 40 Jahren in den Bergregionen aus ganz Europa gemessen. Darunter auch 30 Gewässer in der Schweiz wie beispielsweise die Lütschine, die Gürbe und der Allenbach im Berner Oberland. Das erklärt Manuela Brunner, Professorin Hydrologie und Klimafolgen, gegenüber Radio BeO.
Betroffen sind beispielsweise die Forellen. So steigt die Sterblichkeit der Forellen bei Temperaturen von mehr als 23 Grad Celsius. Auch können die hohen Temperaturen die Qualität des Wassers reduzieren, was für die Versorgung der Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser in manchen Regionen zum Problem werden kann. Zudem können Industrie- und Versorgungsunternehmen ihre Produktionsbetriebe und Kraftwerke nicht mehr ausreichend kühlen, so dass sie gezwungen sind, den Betrieb zu drosseln oder gar einzustellen.
In den Alpen ist der Temperaturunterschied besonders im Sommer feststellbar. Wenn wegen des Klimawandels im Winter weniger Schnee fällt, gelangt im Frühling und Sommer weniger kühles Schmelzwasser in die Flüsse. Hinzu kommen laut der Studie verstärkt Dürren. Dadurch nimmt die Feuchte des Bodens ab. Weniger kaltes Grundwasser gelangt in die Flusssysteme.
(text:pd&chl/bild:pd)