Studie kritisiert Schweizer Gesundheitsprävention – Kanton Bern weist Vorwürfe zurück
Zu viel Alkohol, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung treiben in der Schweiz die Gesundheitskosten in die Höhe. Eine aktuelle Studie deutscher Krankenkassen kommt zum Schluss, die Schweiz sei bei der Gesundheitsprävention europaweit Schlusslicht – gleichzeitig aber eines der teuersten Gesundheitssysteme. Die Berner Gesundheitsdirektion bezeichnet die Studie jedoch als wissenschaftlich wertlos.
Die Untersuchung, die am Donnerstag in Tamedia-Zeitungen veröffentlicht wurde, stuft die Schweiz bei Präventionsmassnahmen auf den letzten Platz in Europa. Bei den Gesundheitsausgaben liegt die Schweiz demnach auf Rang drei.
Für Gundekar Giebel von der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern sind diese Aussagen jedoch nicht belastbar. Die Studie enthalte weder klare Quellenangaben noch eine nachvollziehbare Methodik. Zudem seien die präsentierten Zahlen international nicht vergleichbar, sagte er gegenüber Radio Beo.
Der Kanton Bern messe der Gesundheitsprävention eine hohe Bedeutung bei, betont Giebel. Prävention sei ein zentrales Element der kantonalen Gesundheitsstrategie. Aktuell würden insbesondere Massnahmen im schulischen Bereich ausgebaut. So seien im Dezember wichtige Weichen für eine bessere Beratung von Kindern und Jugendlichen gestellt worden, unter anderem durch Anpassungen im schulärztlichen Dienst.
Studien dieser Art eigneten sich zwar gut für plakative Schlagzeilen, sagt Giebel weiter. Entscheidend sei jedoch die Detailanalyse – und genau diese fehle im vorliegenden Fall.
(text:tki/bild:printscreen)