21 Juli 2022

Stricker als letzter Schweizer ausgeschieden

Mit Dominic Stricker (ATP 180) scheidet auch der letzte Schweizer am Swiss Open in Gstaad aus. Der 19-jährige Berner unterliegt im Achtelfinal dem als Nummer 4 gesetzten Spanier Albert Ramos-Viñolas (ATP 40) 3:6, 6:4, 1:6.

Der Teenager aus Grosshöchstetten stellte auch in Gstaad unter Beweis, warum er als grösste Hoffnung des Schweizer Tennis für die nächsten Jahre gilt. Aber auch, warum der Vorstoss in die Top 100 noch auf sich warten lässt. Im Linkshänder-Duell gegen den routinierten, 15 Jahre älteren Ramos-Viñolas hatte er eine gute Chance, in seinem erst fünften ATP-Turnier (im Hauptfeld) zum dritten Mal in die Viertelfinals vorzustossen.

Zu Beginn des dritten Satzes, als er das Momentum klar auf seiner Seite hatte, entglitt Stricker die Partie innert weniger Minuten komplett. Der Juniorensieger des French Open hatte eine Breakchance für eine 2:0-Führung im Entscheidungssatz, konnte diese aber nicht nutzen. Ärgerlicher ist aber, wie er dem Spanier gleich danach mit drei Vorhand-Fehlern das Break geradezu auf dem Präsentierteller offerierte.

Der Katalane, der das Turnier in Gstaad 2019 gewonnen hatte, aber aktuell nach vielen Niederlagen nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzt, bedankte sich, reihte gleich sechs Games aneinander und setzte sich in genau zwei Stunden durch. Am Ende fehlte es nicht nur an der Coolness, sondern bei wieder hohen Temperaturen wohl auch an der notwendigen Frische, nachdem Stricker in der 1. Runde gegen seinen Landsmann Marc-Andrea Hüsler nach drei abgewehrten Matchbällen noch gewonnen hatte.

Das Scheitern der Schweizer hat im Berner Oberland schon Tradition. Letztmals erreichte mit Stan Wawrinka 2013 beim traditionsreichen Sandplatz-Turnier ein Einheimischer die Viertelfinals.

Die beiden Topfavoriten Casper Ruud und Matteo Berrettini starteten nach Freilosen überzeugend ins Turnier. Der topgesetzte French-Open-Finalist und Titelverteidiger aus Norwegen setzte sich gegen den Tschechen Jiri Lehecka in zwei Sätzen durch, genauso wie der letztjährige Wimbledon-Finalist und Gstaad-Sieger von 2018 aus Italien gegen den französischen Altstar Richard Gasquet. Mit Dominic Thiem zog ein weiterer ehemaliger Swiss-Open-Champion in die Halbfinals ein.

(text:sda/bild:sda)