8 September 2021

Strenge Sicherheitsvorkehrungen vor Terrorprozess in Paris

Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen beginnt an diesem Mittwoch in Paris der Prozess um die islamistischen Terroranschläge in der französischen Hauptstadt vor knapp sechs Jahren.

„Die terroristische Gefahr in Frankreich ist erhöht, insbesondere in Momenten wie dem Terrorprozess“, erklärte Innenminister Gérald Darmanin kurz vor dem Auftakt. Für den Prozess seien in Paris fast 1000 Polizisten mobilisiert. Das Verfahren sollte am Mittag im weiträumig abgesperrten und von bewaffneten Spezialkräften gesicherten Justizpalast beginnen.

Bei der Anschlagsserie am 13. November 2015 hatten Extremisten im Konzertsaal „Bataclan“ sowie in verschiedenen Bars und Restaurants 130 Menschen erschossen. Es gab 350 Verletzte. Am Stade de France sprengten sich zudem während eines Fussball-Länderspiels zwischen Deutschland und Frankreich drei Selbstmordattentäter in die Luft. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Anschläge für sich.

In dem Prozess müssen sich 20 Angeklagte verantworten, darunter der bereits in Belgien verurteilte Salah Abdeslam, der als einer der Haupttäter und einziger Überlebender des Terrorkommandos gilt. Abdeslam wurde von einer Polizeieskorte aus einem Hochsicherheitsgefängnis im Grossraum Paris Richtung Justizpalast in der Innenstadt gebracht.

Das Verfahren ist bislang bis Mai 2022 angesetzt. 13 weitere Angeklagte, die im eigens hergerichteten Saal des speziell zusammengestellten Schwurgerichts Platz nehmen, sollen mutmassliche Helfer und Unterstützer gewesen sein. Gegen sechs weitere Angeklagte wird der Prozess in Abwesenheit geführt. Bei fünf von ihnen geht man davon aus, dass sie inzwischen in Syrien ums Leben gekommen sind. Einer ist wegen Terrorvorwürfen in der Türkei inhaftiert.

(text:sda/bild:pixabay)