4 Oktober 2021

Strassenblockade in Zürich nach fünf Stunden beendet

Von 12 bis 17 Uhr haben Mitglieder der Gruppe „Extinction Rebellion“ am Montag die Uraniastrasse in der Zürcher Innenstadt blockiert. Die Stadtpolizei musste sie einzeln wegbegleiten oder wegtragen. Am Dienstag wollen sich die Klima-Aktivisten erneut auf die Strasse setzen.

„Der Polizeieinsatz an der Uranisatrasse ist beendet“, twitterte die Stadtpolizei um 17.06 Uhr. „Der Verkehr läuft wieder störungsfrei.“

Die Polizei hatte die Teilnehmenden mehrfach aufgefordert, die Strasse freizugeben. „Personen, die der Aufforderung nicht nachkamen, wurden kontrolliert und vorläufig festgenommen“, teilte die Stadtpolizei am Abend mit.

134 Personen wurden für weitere Abklärungen auf eine Polizeiwache gebracht, wie es in der Mitteilung heisst. Das weitere Vorgehen werde nun durch die zuständige Staatsanwaltschaft Zürich entschieden.

Gewöhnliche Bürgerinnen und Bürger seien im öffentlichen Raum gesessen, teilte die weltweit aktive Gruppe „Extinction Rebellion“ am Montagnachmittag mit. Diese hätten so den normalen Gang der Dinge gestört.

Das mache ihnen keinen Spass. „Aber angesichts des absoluten Klimanotstandes reicht es nicht mehr aus, seine Unzufriedenheit nur durch legale Demonstrationen und Petitionen zum Ausdruck zu bringen.“

Diese Aktivistinnen und Aktivisten seien bereit, sich verhaften zu lassen, heisst es in der Mitteilung. Und: „Morgen kommen sie wieder.“ Gemäss ihrem Programm wollen sie am Dienstag erneut um 12 Uhr im Bereich der Uraniastrasse auftauchen.

Am Montag hatten sich – wie angekündigt – um zwölf Uhr mehrere Dutzend Personen mit Klapp- und Gartenstühlen auf die Uraniastrasse gesetzt. Mehrere Dutzend standen mit Transparenten wie „Wir wollen leben“ und „Listen to the Science“ auf der Strasse.

Nach einer kurzen Frist begann die Stadtpolizei mit der Räumung. „Wir können die Einschränkungen des Verkehrs nicht mehr länger tolerieren und beginnen mit Personenkontrollen, Verzeigungen und Wegweisungen“, hatte die Polizei auf Twitter angekündigt. Die Aktivistinnen und Aktivisten wurden in der Folge einzeln wegbegleitet oder weggetragen.

Die Organisation „Extinction Rebellion“ will mit ihren Aktionen die Politik dazu drängen, Massnahmen im Kampf gegen den Klimawandel zu ergreifen. Mit der Blockade in Zürich, die über mehrere Tage gehen soll, wollen sie vom Bundesrat Antworten erhalten.

Dieser soll unter anderem „die ökologische Krise offiziell anerkennen“. Zudem müsse er sofort handeln, „um das Artensterben aufzuhalten“ und bis 2025 das Klimaziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen.

Erste Mitglieder der „Extinction Rebellion“ („Rebellion gegen das Aussterben“) waren bereits am Samstag in den Kanton Zürich gekommen, viele von ihnen aus der Westschweiz.

Am Samstag und Sonntag hatten sie mit ersten Kunstaktionen auf sich aufmerksam gemacht – unter anderem einem „Die-In“ im Zürcher Hauptbahnhof, als sich 250 Personen auf den Boden gelegt und so das Aussterben der Menschen dargestellt haben. Viele campieren auf zwei eigens eingerichteten Zeltlagern in der Pfannenstielregion und im Zürcher Limmattal.

(text:sda/bild:pexels)