
Stiftung Uetendorfberg möchte 26 Mio. Projekt umsetzen
Neues Gebäude, neue Wohnform und mehr Kontakt zwischen den Beeinträchtigten und den Leuten ausserhalb. Mit diesem Vorhaben möchte sich die Stiftung Uetendorfberg für die nächsten 100 Jahre fit machen. Dabei will die Stiftung aber nicht wachsen. “Die Stiftung Uetendorfberg ist und bleibt eine familiäre Wohn- und Arbeitsgemeinschaft. Aber wir müssen uns den geänderten Bedürfnissen unserer Bewohnerinnen und Bewohner mit Hör-, Sprach- und Mehrfachbeeinträchtigungen sowie den gesetzlichen Vorgaben anpassen», sagt Markus Brönnimann, Leiter der Stiftung Uetendorfberg. Deshalb soll die Institution ein neues Gesicht erhalten.
Im Zentrum steht der Ersatz des Gebäudes aus dem Jahr 1957. In ihm sind Zimmer der Bewohner untergebracht, Küche und Speisesaal, der Empfang und die Administration. «Zum einen verfügt das Gebäude über zu wenig Nasszellen», sagt Brönnimann. «Zudem brauchen wir mehr Platz für Wohngruppen und möchten künftig auch Studios anbieten für Leute, die relativ wenig Betreuung benötigen und auch selber kochen können.»
Ein weiteres Ziel des Umbaus ist eine bessere Durchmischung von Leuten mit Beeinträchtigung und Leuten ohne. Die Gärtnerei, an der alle Besucherinnen und Besucher vorbeikommen, wird verlegt, um an ihrer Stelle einen Kleintierzoo anlegen zu können. Daneben gibt es einen Dorfplatz als Begegnungszone.
Knackpunkt des ganzen Projekts ist die Finanzierung – das Kostendach liegt bei 26 Millionen Franken. «Bisher gab es Leistungsverträge mit dem Kanton und der IV, womit das Geld für Neubauprojekte vorgeschossen wurde», erläutert Markus Brönnimann. «Neu müssen Institutionen wie der Uetendorfberg den Umbau selber finanzieren, erhalten aber Infrastrukturbeiträge, um die Investitionen amortisieren zu können.» Die Stiftung Uetendorfberg kann 3 Millionen Franken an Eigenmittel aufbringen und bei der Bank eine Hypothek von 15 Millionen Franken aufnehmen. Womit unter dem Strich noch etwas weniger als 8 Millionen bleiben.
Dieses Geld soll unter anderem mit der Hilfe eines Patronatskomitees generiert werden, dessen Mitglieder über Netzwerke zu Personen, Stiftungen und Unternehmen verfügen, die sich finanziell engagieren könnten. An der Spitze dieses Komitees stehen der Ständerat Hans Stöckli (SP) sowie der ehemalige Uetendorfer Gemeindepräsident und heutige Bundesrat Albert Rösti (SVP). Sollte das fehlende Geld nicht zusammenkommen, müsste die Stiftung Uetendorfberg auf das Projekt verzichten. Das entsprechende Baugesuch liegt aktuell noch bis und mit dem 11. April öffentlich auf.
(text:pd,ola/bild:zvg-stiftunguetendorfberg)