18 November 2021

Steinbruch Mitholz: Vigier sieht keine Schuld am Fischsterben

Ein Berner Transportunternehmen deklarierte belastetes Material von mehreren Unternehmen falsch und entsorgte illegal mehrere hundert Tonnen im Steinbruch Mitholz, wie Anfang des Jahres bekannt wurde. In Absprache mit dem bernischen Amt für Wasser und Abfall hat der Baukonzern Vigier seit Frühjahr das Areal auf belastetes Material untersucht und jetzt über die Ergebnisse informiert. Die Untersuchungen haben einen lokal begrenzten Sanierungsbedarf ergeben, sagt Bruno Kiefer, Direktor Sand, Kies und Transportbeton von Vigier, gegenüber Radio BeO. Damit wurde bestätigt, dass nicht sauberes Material im Steinbruch liegt, das ausgehoben werden muss. Mit den Sanierungsarbeiten möchten sie Ende Jahr fertig sein, so Kiefer weiter.

Die Besitzer der Blausee AG um Stefan Linder, Mitgründer des Swiss Economic Forums und Philipp Hildebrand, ehemaliger Nationalbank-Präsident, vermuteten stets, der Steinbruch sei für das Fischsterben im Blausee verantwortlich. Seit 2018 sind in der Fischzucht-Anlage Blausee rund 40 Tonnen Forellen verendet. Die Blausee AG vermutete, dass Schadstoffe über das Grundwasser in die Fischzucht gelangt sei. Dem widerspricht Vigier und bekräftigt dies jetzt mit ihren neuen Untersuchungen. Um Klarheit über die Grundwasserverhältnisse zu erhalten, seien verschiedene Experten beauftragt worden, den Wasserfluss zwischen dem Steinbruch und dem anderthalb Kilometer entfernten Blausee zu untersuchen, sagt Bruno Kiefer.

Hydrologische Gutachten hätten gezeigt, dass nur rund ein Prozent der im Areal eingebrachten Stoffe in den Blausee gelangten, so das Unternehmen. Diese Stoffe würden darüber hinaus mit Grundwasser verdünnt. Eine Vergiftung von Fischen sei dadurch ausgeschlossen.

In einer Stellungnahme weist die Blausee AG die Untersuchungsergebnisse von Vigier als „Vernebelungen des Sachverhalts und Schutzbehauptungen“ zurück. Sie widersprächen der Beweislage insgesamt, schreibt die Blausee AG weiter, auch weil die Proben im Süden des Steinbruchs genommen wurden. Die Giftstoffe seien aber aus dem Norden in die Fischzucht gelangt. Vigier versuche, die berechtigten Ansprüche der Blausee AG zu gefärden.

(text:pd,lv,cs/bild:beo)