31 August 2021

Steffisburg: Sabotageakt im Solina-Park

Letzte Woche wurde der Solina-Park in Steffisburg mit einem Innovationspreis ausgezeichnet und am Wochenende wurde der äusserst beliebte Treffpunkt für Jung und Alt bereits Opfer eines feigen Sabotageakts. Der Baum, der als Stütze des hohen Baumhauses in Form eines Krähennests dient, wurde mutwillig verletzt und droht nun abzusterben. Die Stiftung Solina hat nun die Polizei eingeschaltet und hofft auf Hinweise der Bevölkerung.

Bei der Vorstellung des Begegnungs- und Bewegungsparks für vier Generationen zeigte Geschäftsführer Patric Bhend den anwesenden Mitgliedern des Verbands Curaviva BE ein Video des Solina-Parks. Zu sehen waren glückliche Gesichter von Bewohnerinnen und Bewohnern der Pflegeinstitution, begeisterte Mitarbeitenden und zu hören war auch fröhlicher Kinderlärm. Letzterer hat nun wohl auch Feinde des in der Region beliebten Parks auf den Plan gerufen.

Am Wochenende haben Kinder eines Mitarbeiters im «Krähennest», wie das hohe Baumhaus von den Kindern genannt wird, entdeckt, dass jemand mutwillig rund um den Stamm herum die Rinde fast vollständig entfernt hat. «Dieser erbärmliche Sabotageakt kann unmöglich ein Kinderstreich sein!», so Geschäftsführer Patric Bhend, der viel Herzblut ins Projekt gesteckt hat. «Um die gemeine Tat umzusetzen, brauchte es einerseits Fachwissen über Bäume wie auch Werkzeug, das kaum in einem Kinderzimmer zu finden ist», so Bhend. Aktuell sehe der Baum zwar noch gesund aus, jedoch könnten lebenswichtige Nährstoffe nun nicht mehr durch die Rinde in die oberen Bereiche des Baumes gelangen.

Sollte der Baum tatsächlich sterben, würde der Träger des Baumhauses und Startpunkt der Rutschbahn fehlen. Da der Baum nicht einfach ersetzt werden könnte, müsste der Park möglicherweise etwas umgeplant und ein neues Trägerelement für die Rutschbahn erstellt werden. Trifft dieses Szenario ein, ist mit einem Schaden eines fünf- bis sechsstelligen Frankenbetrags zu rechnen. Deshalb hat die Stiftung Solina unmittelbar nach Bekanntwerden des Sabotageakts bei der Polizei Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht. Gleichzeitig hofft die Stiftung auf Hinweise von Personen, welche in den letzten Tagen Auffälligkeiten beobachtet haben.

Obwohl der Schaden am beliebtesten Element des Spielparks sehr hoch ausfallen könnte, will Bhend nichts von einer Schliessung oder einer Redimensionierung des Parks wissen: «Mir ist bewusst, dass der Kinderlärm nicht allen passt. Unsere Bewohnerinnen und Bewohner wie auch ihre Angehörigen freuen sich aber sehr über das Leben in unserem Park. Wir lassen uns deshalb nicht unterkriegen.»

Bhend möchte sich hingegen nicht dazu äussern, wer hinter der Tat stecken könnte. Es sei nun Sache der Polizei, die Täterschaft ausfindig zu machen. «Sollte die Täterschaft gefunden werden, werden wir den Schaden vollumfänglich auf zivilrechtlichem Weg einklagen», meint der Geschäftsführer. Falls dies nicht gelingen sollte, hoffe er auf finanzielle Unterstützung all jener, die die Idee unterstützen oder den Solina-Park gratis nutzen können. Aktuell sei die Sicherheit der Anlage uneingeschränkt gegeben und der Park könne deshalb weiterhin ohne Einschränkungen genutzt werden. «Vielleicht hilft es dem Baum ja, wenn er von vielen Kindern gestreichelt und ihm gut zugeredet wird», so Bhend. Schliesslich gäbe es viele Menschen, die daran glauben, dass auch Bäume eine Seele haben.

(text:pd/bild:zvg/solina)