8 Mai 2024

Steffisburg: Neuer Abfallsack für Problempflanzen

Invasive Neophyten gehören zu den Pflanzen, welche sich rasend schnell ausbreiten und damit verschiedene Probleme verursachen. Der Bundesrat verbietet deshalb per 1. September 2024 den Verkauf von bestimmten Pflanzen. Darunter sind einige, welche immer noch in vielen Gärten wachsen. Wir sind alle aufgefordert, diese Pflanzen zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung zu stoppen. Für die Entsorgung der Pflanzen gibt die Gemeinde der Bevölkerung neu einen speziellen Abfallsack ab, mit welchem die Pflanzen gratis entsorgt werden können.

Mit dem neuen Abfallsack für Problempflanzen können invasive Neophyten gratis entsorgt werden. Der Sack kann am Schalter der Abteilung Tiefbau/Umwelt bezogen und am jeweiligen Abfuhrtag an der üblichen Stelle für den Hauskehricht deponiert werden. Problempflanzen dürfen nicht mit dem Grüngut oder im Kompost entsorgt werden, weil damit eine weitere Verbreitung der Pflanzen nicht ausgeschlossen werden kann. Invasive Neophyten werden deshalb zusammen mit dem Hauskehricht abgeholt und in der Kehrichtverbrennungsanlage verbrannt.
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, welche – meist aus anderen Kontinenten – absichtlich oder unabsichtlich eingeführt wurden. Die meisten davon sind geschätzte Neuankömmlinge und bereichern unsere Flora. Einige gebietsfremde Pflanzen breiten sich auf Kosten von einheimischen Arten sehr effizient aus, verdrängen die einheimische Flora, können die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden und Schäden an Bauten verursachen. Zudem bieten sie den einheimischen Tierarten keine Lebensgrundlage. Diese problematischen Pflanzen werden invasive Neophyten genannt. Diese sind weltweit ein Problem und eine grosse Gefahr für die biologische Vielfalt.
In Steffisburg gehören Kirschlorbeer, Berufkraut, Sommerflieder und Goldruten zu den häufigsten invasi-ven Neophyten. Es gibt aber noch viele weitere problematische Pflanzen.

Per 1. September 2024 passt der Bundesrat die Freisetzungsverordnung an und verschärft sie. Neu dürfen viele Pflanzen, welche nachweislich Schäden verursachen, nicht mehr verkauft werden, darunter sind Kirschlorbeer, Sommerflieder und Berufkraut. Die Goldrute ist bereits heute nicht mehr zum Verkauf zugelassen.
Einige der invasiven Pflanzen wurden oft auch in privaten Gärten gepflanzt und haben sich bereits in der Landwirtschaft ausgebreitet, wo sie massive Schäden anrichten. Werden die Pflanzen nicht bekämpft, breiten sie sich derart rasch aus, dass Flächen früher oder später nicht mehr nutzbar sind. Um die Bestände in Schach zu halten, sind deshalb auch Gartenbesitzer und Landwirtinnen aufgefordert, ihre Grundstücke zu kontrollieren und allfällige Bestände zu entfernen.

(text:pd/bil:zvg)