11 Januar 2023

Stadt Thun ersetzt im Bonstettenpark rund 20 Bäume

Am südlichen Rand der Campagne Bellerive gefährden Grossbäume Personen und Gebäude. Aufgrund des hohen Grundwasserpegels und des stark lehmhaltigen Bodens können die grossen Bäume nicht genug tiefe Wurzeln schlagen. Das führt zu einem Missverhältnis zwischen Wurzel- und Kronenvolumen. Die schlechte Verwurzelung birgt ein hohes Risiko für Baumstürze. Bei Unwettern der vergangenen Jahre stürzten Bäume und grosse Äste auf den Fussweg und die umliegenden Gärten und Häuser. Im Sommer 2021 stürzten zwei grosse Bäume um und verletzten beinahe Personen (vgl. Bild). Daraufhin wandten sich Anwohnende mit einem Brief an die Stadt Thun und forderten diese zum Handeln bzw. zur Gewährleistung der Sicherheit auf. Die Campagne Bellerive ist zu gleichen Teilen im Eigentum der Stadt Thun und des Kantons Bern. Gemeinsam analysierten sie im Verwaltungsausschuss Campagne Bellerive die Situation und erarbeiteten mit einem Landschaftsarchitekten und verschiedenen Fachstellen ein Konzept, das eine gesamthaft ökologische Aufwertung garantiert. Das kantonale Amt für Landwirtschaft und Natur (Lanat) sowie die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (karch) gaben ihr Einverständnis. Das Amt für Stadtliegenschaften ist zudem im Austausch mit Pro Natura bezüglich der Umsetzung.

Um die Sicherheit gewährleisten zu können und den Bereich ökologisch aufzuwerten, soll der Gehölzstreifen an der Grenze zum Quartier «Im Seewinkel» verjüngt werden. Das heisst, dass rund 20 Bäume zwischen dem Fussweg und den Gebäuden ersetzt werden müssen. Nebst der grossen Gefahr, dass sie aufgrund der schlechten Verwurzelung stürzen können, verunmöglicht ihr dichtes Kronendach auch die natürliche Erneuerung mit nachwachsenden Sträuchern und Jungbäumen. Wegen der ausladenden Kronen der Bäume wäre auch mit Pflegemassnahmen keine Verbesserung der Gefährdungssituation und keine natürliche Verjüngung des Baumbestandes im Schattenbereich möglich.

Das Konzept sieht vor, ökologisch und gestalterisch wertvolle Arten zu erhalten und den Bereich gezielt aufzuforsten mit einheimischen und standortgerechten Arten wie Hochhecken und ökologischen Kleinstrukturen.

Das Baugesuch wird in diesen Tagen publiziert. Die Kosten belaufen sich auf ca. 125’000 Franken. Ziel ist es, das Projekt in Etappen jeweils im Winter umzusetzen.

(text:pd/bild:zvg/stadtthun)