24 November 2025

Spital Zweisimmen: Erfolglose Intervention mit offenen Briefen

Die Spital Simmental-Thun-Saanenland AG (STS AG) hat dieses Jahr entschieden, die Bereiche Chirurgie und Anästhesie am Spital Zweisimmen einzustellen. Begründet wird der Schritt mit sinkenden Fallzahlen, weniger Patientinnen und Patienten sowie dem anhaltenden Fachkräftemangel. Diese Argumente legte die STS AG auch gegenüber Marianne Herbst dar, die zusammen mit Rosmarie Willener und Franziska Kuhnen einen offenen Brief an den Regierungsrat gerichtet hatte zu dieser Thematik.

Da nach der ersten Stellungnahme von Regierungsrat und STS AG zahlreiche Fragen aus Sicht der drei Frauen unbeantwortet geblieben waren, reichten sie einen zweiten offenen Brief ein. Die Antwort des Regierungsrats, die Mitte November eintraf, fiel deutlich kürzer aus. Man habe die Fragen bereits am 15. Oktober beantwortet und aufgezeigt, wie die Versorgung in der Region gesichert werde. Zudem halte der Regierungsrat fest, dass der Entscheid zur Spitalliste weder überprüft noch rückgängig gemacht werde und dass nicht mehr auf weitere Schreiben der drei Mitunterzeichnerinnen aus dem Simmental eingegangen werde.

Für Marianne Herbst ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. Ihre Gruppe habe die Hand zur Zusammenarbeit ausgestreckt, sei jedoch nicht gehört worden. Trotzdem wollen die drei Frauen ihr Engagement fortsetzen und gründen dafür die neue Genossenschaft SanVetia. Konkrete Lösungsvorschläge für die zukünftige Versorgung in Zweisimmen gibt es noch nicht, betonen sie. Man bleibe aber offen für Lösungen und Kompromisse. „Wir wollen keine bisherigen Strukturen zementieren oder an einem Gebäude festhalten. Unser Ziel ist eine akzeptable Versorgungslösung für die Region und die Bevölkerung“, sagt Marianne Herbst. Wie diese konkret aussehen könnte, müsse in Verhandlungen erarbeitet werden. Die geplante Genossenschaft SanVetia soll den Rahmen dafür bieten.

(text:pmu/bild:unsplash)