Spiez: Der Schwimmclub feiert sein 100-jähriges Jubiläum
Seit 100 Jahren können Spiezerinnen und Spiezer in ihrem lokalen Schwimmclub mitschwimmen. Am Samstag 21.08.2021 wurde dieses 100-jährige Bestehen in einem kleinen aber sehr herzlichen Rahmen gefeiert.
An eben jener Feier wurde viel zurück geschaut, zurück auf ein Jahrhundert Schwimmclub Spiez. Gegenüber Radio BeO erzählte der Präsident vom Schwimmclub Spiez Norbert Schmid, dass zu Beginn, also rund um die Gründung nicht nur das Schwimmen, sondern vor allem auch Wasserballsportarten im Zentrum standen. Die Spiezer Wasserballmannschaft sei erfolgreich gewesen und habe an den Zentralschweizerischen Meisterschaften den Sieg errungen.
Mitlerweile hat sich der Schwimmclub Spiez vom wasserballsportgeprägten Club zu einem Club entwickelt, der sich zu grössten Teilen nur noch auf das Schwimmen konzentriert. Und dies fange schon sehr früh an, betont Norbert Schmid. In der Schwimmschule, bei den songenannten Prianhas, erlernen Kinder schon in jungen Jahren das Schwimmen. Aus dieser Schwimmschule treten auch immer wieder neue Mitglieder in den eigentlichen Schwimmclub Spiez über. So sind aktuell um die 40 Aktivmitglieder beim Club gemeldet. Der Präsident spricht von einem auf und ab, keinen wirklich feststellbaren Tendenzen in eine Richtung. In einer Zeit, wo es so viele alternative Freizeitmöglichkeiten gebe, ausserhalb eines Schwimmclubs, sei er und der gesamte Vorstand sehr glücklich mit dieser Anzahl an Aktivmitgliedern.
Dass die Bedeutung dieses Clubs auch für die Gemeinde gross ist. Dies bestätigt auch die Spiezer Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner. Es sei allgemein schön, dass Spiez so viele Vereine und Clubs habe. Ganz besonders der Schwimmclub mit dieser ungewöhnlichen und langen Geschichte. Er trage zum sozialen Gefüge bei, erklärt Jolanda Brunner.
Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner übergibt Norbert Schmid (Präsident Schwimmclub Spiez) ein Geschenk zum 100-jährigen Jubiläum
Seine erfolgreichste Zeit erlebte der Schwimmclub bis heute in den 90er-Jahren. Der damalige Trainer Markus Lehmann erreichte mit mit seinen jungen und erfolgshungrigen Schwimmerinnen und Schwimmern ein Team, das Medaille um Medaille, Titel um Titel holte und Schweizer Rekord um Schweizer Rekord knackte. Es bildete sich ein Team, das nun von der ganzen Schweiz geschlagen werden wollte. Rückblicken erzählt Markus Lehmann im Gespräch mit Radio BeO von einer bilderbuchmässigen Teamleistung. Klar habe es ein zwei Exponentinnen und Exponenten gegeben, die herausgestochen sind, dahinter aber sei eine grosse Basis gestanden. Die Erfolge seien wie eine Lawine gekommen. Es gab ein knopflösendes Erfolgserlebnis, welches hungrig machte, auf mehr und alle anspornte dieses Erlebnis zu wiederholen. Wenn Markus Lehmann von herausstechenden Exponentinnen spricht, dann meint er zweifelsohne die ehemalige Spitzenschwimmerin und -triathletin Caroline Steffen. Mitlerweile wohnt die Spiezerin seit 12 Jahren in Australien. Mit dabei hat sie 17 Titel aus dem Schwimmsport, die sie in verschiedensten Disziplinen gewonnen hat.
Dass es noch einmal eine solche Anzahl an Erfolgen geben wird für den Schwimmclub Spiez, ist eher unwahrscheinlich – zumindest für den Moment. So sei der Fokus auch nicht primär auf dem Leistungssport, betont der Präsident Norbert Schmid, man wolle in erster Linie den Breitensport unterstützen und fördern. Geselligkeit und Zusammengehörigkeit ausserhalb des Wassers seien genauso wichtige Eckpunkte, wie die Leistungen im Wasser. Natürlich wäre es schön, beendet Norbert Schmid das Gespräch, wenn leistungsmässig in absehbarer Zeit wieder ein Schritt nach oben gemacht werden könne.
(text:ye/bilder:chl)
