20 März 2023

Soziale Innovationen sollen die Wirtschaft im Oberland weiterbringen

Soziale Innovationen spielen eine immer wichtigere Rolle in unserer Gesellschaft. Ob es um die nötigen Anpassungen an den Klimawandel, die Digitalisierung oder die Gesundheitsversorgung geht – innovative Lösungen sind gefragter denn je. Doch was genau sind soziale Innovationen und welche Bedeutung haben sie für unsere Gesellschaft? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung «Soziale Innovationen als Standortvorteil für das Berner Oberland», welche am vergangenen Donnerstag im Lötschbergsaal in Spiez stattfand.

Nach der Begrüssung durch Geschäftsführerin Susanne Huber präsentierte Heike Mayer, Professorin für Regionalentwicklung und Forschung Tourismus am Geographischen Institut der Uni Bern, und Mitarbeiter Samuel Wirth in ihrem Input-Referat die neusten Forschungsergebnisse aus dem Nationalfonds-Projekt «Soziale Innovationen im Schweizer Berggebiet». Im Rahmen dessen wurden 921 Projekte im Berner Oberland untersucht, von denen 68 als soziale Innovationen eingestuft wurden. Diese dienten als Grundlage für die Untersuchung der politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Bedingungen, die zur Entstehung der sozialen Innovationen beigetragen haben, sowie der beteiligten Akteur*innen. Nachdem in der Problem- und Implementierungsphase einer Sozialen Innovation erfolgreich gemeistert würden, gehe es schliesslich über in die Betriebsphase; ob ein Projekt am Ende erfolgreich sei, hänge stark davon ab, wie gut die Zusammenarbeit zwischen den involvierten Akteur*innen langfristig funktioniere, so Wirth.

Ein konkretes Beispiel für eine soziale Innovation aus der Region lieferte anschliessend Leo Glaser, Projektleiter der Volkswirtschaft Berner Oberland, mit der Lehrstellenplattform «Lehre BeO». Es handelt sich dabei um eine digitale, interaktive Plattform, welche in Zusammenarbeit mit der Müller Medien AG aus Gstaad entwickelt wurde und wird. Als NRP-Projekt (“Neue Regionalpolitik”) wird das Projekt durch den Kanton mitfinanziert. Die Plattform hat zum Ziel, die Berufslehren im Berner Oberland zu stärken und Betrieben eine Plattform für den interaktiven Austausch mit Schülern*innen zu bieten. Zudem soll es Jugendlichen erleichtern, eine passende Berufsehre zu finden. “Die Plattform soll eine einfache, interaktive Vernetzung zwischen Schülerinnen und Schülern, Schulen und Lehrbetrieben ermöglichen, mit der Absicht, das Angebot an offenen Lehrstellen im Berner Oberland sichtbar zu machen und diese rechtzeitig zu besetzen”, so Glaser. Unternehmen können sich auf der Plattform präsentieren und ihre Ausbildungsangebote vorstellen. Dadurch soll die Suche nach geeigneten Bewerbern vereinfacht und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden.

(text&bild:pd)